Flair und Atmosphäre 1A!

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Relativ kurz kam sie mir vor, die Leseprobe. Und dies ist bei mir immer ein Signal dafür, dass mir die Geschichte gefallen hat, denn ich bin richtig durch die Seiten "hindurchgerattert", was zum großen Teil am schriftstellerischen Könnens von Philip Sington liegt.

Nach dem geheimnisvollen Brief, der als Brief fungiert und den Leser ahnungslos zurücklässt, beginnt die Geschichte in den finstersten Jahren deutscher Geschichte, nämlich 1933, dem Jahr der Machtergreifung Hitlers. Alma Siegel macht sich auf, den Verbleib des Psychaters Martin Kirsch aufzuklären und beginnt die Suche auf eigene Faust.

Ebenjener Martin Kirsch wird nun, ein Jahr früher, also 1932, zum Hauptakteur der Geschichte und es zeigt sich, dass alles mitnichte so einfach ist, wie es den Anschein haben mag. Geschickt dosiert Philip Sington seine Informationen, die er dem Leser zukommen lässt, und zieht ihn, ob er will oder nicht, immer tiefer in die Geschichte um die mysteriöse Frau von Caputh hinein.

Das Verblüffendste bei der ganzen Leseprobe fand ich, wie genau und detailliert ein Brite (!) über ein deutsches Thema schreibt. Man meint förmlich, Sington wäre damals dabei gewesen und fungiert als Chronist der damaligen Ereignisse. Vor Allem die Anschaulichkeit, mit welcher Sington schreibt, ist zu rühmen, denn man fühlt sich während der Lektüre um knapp 80 Jahre in der Zeit zurückversetzt vor. Insgesamt eine lesenswerte und spannende Leseprobe!

 

Bücher sind wie Schiffe, die das Meer der Zeit durchsegeln (Francis Bacon)