Historischer Krimi im Berlin der 1930er Jahre

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annajo Avatar

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Alma Siegel ist auf der Suche nach ihrem Verlobten Martin Kirsch. Der arbeitete als Arzt in einem Krankenhaus und wird in einen mysteriösen Fall hineingezogen. Seine Patientin wird halbtot in einem Gewässer in Caputh aufgefunden und kann sich an nichts erinnern. Danach verändert sich Kirsch und Alma vermutet, dass sein Verschwinden mit seiner Patientin zu tun haben könnte. Immer wieder sucht sie auf der Polizeiwache die Fotos der nicht identifizierten Leichen nach Martin ab. Dabei wird dem Leser bereits deutlich, dass die Polizeiarbeit damals um ein vieles schwieriger gewesen sein muss ohne die modernen, wissenschaftlichen Methoden. Auch die Beschreibungen des Berlins der 1930er, das sich nach dem ersten Weltkrieg im Wachstum befindet, lässt eine ganz besondere Stimmung aufgekommen, besonders bei Berliner Lesern. Aber auch die historischen Ereignisse werden eingebunden. So wird Alma Zeugin der Vorbereitung der Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz und Kirsch erlebt Randale und skandierende NS-Anhänger mit.

Neben diesem ausgeklügelten Setting der Geschichte ist aber auch die Geschichte selbst sehr spannend. Was bedeuten die Schreie, die Martin durch den Abfluss im Krankenhaus hört? Was steckt hinter seinem Verschwinden? Und was hat es mit seiner geheimnisvollen Patientin, dem Einstein-Mädchen, auf sich? Ich freue mich schon auf die Suche nach Hinweisen im historischen Berlin, genauso wie auf eine spannende Handlung. Für mich eine absolut gelungene Leseprobe!