Verlorene Zukunft

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mammutkeks Avatar

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Die Zukunft scheint für Alma Siegel verloren zu sein. Ihr Verlobter, Martin Kirsch, ist spurlos verschwunden - und Alma sucht im 1933er Berlin nach ihm. Dabei wird sie auch Zeugin einer weiteren verlorenen Zukunft - der der Studenten, die im Mai 1933 Bücher auf Scheiterhaufen schichten und verbrennen.

Sie sucht ihren Verlobten in der Polizeistation - unter den vielen Fotos namenlos Getöteter, die in der Vitrine aushängen. Doch obgleich sie fast täglich dort vorbeischaut, wird sie nicht fündig. Daher begiebt sie sich in die Bibliothek, um nochmals den Fall des "Einstein-Mädchens" nachzulesen. Einer jungen Frau, die 1932 in Caputh - also in der Nähe Potsdams - schwer verletzt gefunden wird und zur Patientin Martin Kirschs an der Berliner Charité wird.

Sington entwirft in dieser - leider sehr kurzen Leseprobe - ein Bild Berlins in den Anfängen des Nationalsozialismus. Noch ist das "Goldene Zeitalter" der Roaring Twenties ansatzweise zu spüren. Alma Siegel ist eine typische Neue Frau, hat einen Bürojob, ist sehr gut gekleidet, mit Bubikopf und Co. Gleichzeitig spielt eine der Kristallisationsfiguren dieser Zeit - der Physiker Albert Einstein - sogar eine titelträchtige Rolle.

Die LP verspricht Spannung - vor allem spielt der Roman in einer Zeit, die zu den interessantesten der deutschen Geschichte zählt. Ein Buch, von dem ich bereits bei der Ankündigung wusste, dass ich es lesen möchte!