Bewegendes Familienpanorama

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
eckenmann Avatar

Von

Dieser Familienroman Daniela Raimondis gibt auf über 430 Seiten ein epischen Einblick in die Geschichte einer norditalienischen Familie, vor allem die Ehefrauen, Müttern und Töchtern.
Beginnend mit der Geburt der Protagonistin Norma werden in drei großen Teilen episodenhaft Erlebnisse, Begegnungen und der Verlauf von Beziehungen geschildert. Das eindrucksvolle und vielfarbige Cover zeigt den nachdenklichen und ein wenig geheimnisvollen Blick einer Frau und ist mit seinen sommerhellen Farben zugleich ein Blickfang. Das Buch selbst liegt ein wenig schwer aber gut und gediegen in meinen Händen.

"Das erste Licht des Sommers" wartet mit ungemein vielen Akteuren und Angehörigen der Familie um die Protagonistinnen herum auf. Zugleich verknüpft die lombardische Autorin mit den Geschehnissen des Romanverlaufs auch zeitpolitische Ereignisse der jeweiligen Jahrzehnte.
Die mit Jahreszahlen eingangs versehenen Kapitel haben mir beim Lesen die jeweilige Einordnung erleichtern können.

Die Beziehungen der Frauen mit- und untereinander und mit den Männern an ihrer Seite oder auf ihrem Wege werden sehr anschaulich und realistisch beschrieben, sie wirken lebendig und verletzlich. Die Familie erscheint sehr anschaulich in ihrem Gefüge und ihren Verbindungen beschrieben, auch wenn das Geschehen die Hauptfiguren oft weit weg in die Fremde (London, Brasilien, Mexiko) führt. Immer wieder gibt es Besuche und die Rückkehr nach und Rückbesinnung auf Italien.

Die italienische Autorin schildert ihre Liebe zu Land und Leuten und webt die einzelnen Leben ihrer Figuren facettenreich mit ein.

"Das erste Licht des Sommers" ist im momentan recht moderaten Sommer gewiss keine leichte Leselektüre, aber unterhaltsam allemal und ein unterhaltsames zum Nachdenken über die Vergänglichkeit einladendes Abenteuer. Ein erster Lichtblick dieses Sommers.