Spannende Liebesgeschichte mit italienischem Flair

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jassi139 Avatar

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Die Geschichte schildert das Leben von Norma. Sie und ihre Cousine Donata wachsen in den 50er Jahren in dem kleinen italienischen Dorf Stellata auf, wo Norma auch bereits als Kind auf Elia trifft, ihn jedoch wieder aus den Augen verliert. Als junge Erwachsene gehen Norma und Donata getrennte Wege und Norma beschließt, ihr Glück in London zu suchen. Der Tod ihrer Cousine erschüttert Norma zutiefst. In London trifft Norma auch Elia wieder. Die beiden beginnen eine Liebesbeziehung und scheinen ihr Glück miteinander gefunden zu haben, doch ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich in die Geschichte eingefunden habe doch nach ca. einem Drittel hat mich die Darstellung der Figuren in den Bann gezogen. Die Autorin arbeitet die Stärken und Schwächen der einzelnen Charaktere schonungslos heraus und macht sie damit absolut menschlich. Die Geschichte wird abwechseln in der Gegenwart erzählt sowie in Rückblenden chronologisch von Normas Kindheit bis heute. Im Jahr 2015 reist die bereits selbst betagte Norma mit ihrer Mutter Elsa nach Stellata, um diese dort beim Sterben zu begleiten und verarbeitet auf dieser Reise die ihrerseits schwierige Beziehung, die sie seit ihrer Kindheit zu ihrer Mutter hat. Um Beziehungen geht es generell ganz häufig - zwischen Kindern und Eltern aber auch zwischen den Cousinen, zwischen Freunden und vor allem zwischen Partnern und Partnerinnen.
Spannend waren vor allem auch die geschichtlichen Ereignisse, in die die Autorin die Geschichte der Figuren eingebettet hat und zahlreiche Nebenfiguren, durch die unterschiedliche Themen zur Sprache kamen, wie zum Beispiel die Beziehung von Normas Freundin Monique zu Bijan, wegen dem sie zum Islam konvertiert oder auch die Freundschaft zur „Herzogin“ Sasa.

Für meinen Geschmack hätten es etwas weniger Passagen auf italienisch sein können, obwohl diese auch immer mit übersetzt wurden, allerdings haben sie meinen Lesefluss ein wenig gestört und das italienische Flair wäre auch mit weniger Stellen nicht verloren gegangen. Alles in allem fand ich den Roman aber sehr gelungen und er darf im Handgepäck auf einer Reise ans Meer keinesfalls fehlen.