Wenn der Postmann sich nicht traut zu klingeln

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justm. Avatar

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Ich fand die Leseprobe super, aber sie hat mich auch traurig gemacht.
Ich war mir beim Lesen des Klappentextes gar nicht bewusst, daß sich das "geheim" im "geheimen Leben" auf Alberts Nicht-Outing bezog. Für mich hat sich diese "Seite" von ihm erst im Laufe der LP eröffnet.
Und als hätte ich seine Einsamkeit nicht schon traurig genug gefunden, ist es einfach nur schade, daß es heutzutage immer noch Menschen gibt, die sich verstecken (müssen).

Abgesehen von der (durchaus wichtigen) Thematik des Buches fand ich die LP hervorragend geschrieben. Ich hatte das Gefühl Albert schon ziemlich gut kennengelernt zu haben und ein kleiner Teil seiner Routine zu sein.
Dazu kamen Sätze wie:
"So konnte er ausgiebiger als sonst die Welt in ihrem Treiben beobachten.
Und als Beobachter erlaubte er sich ein Gefühl der Zugehörigkeit." , die mich einfach zusätzlich mitgenommen haben - und das sogar im doppelten Sinn.

Eine ganz wunderbare LP, die wirklich neugierig auf mehr gemacht hat.