Alte Liebe rostet nicht

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mel.e Avatar

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"Das Geheimnis des Albert Entwistle" ist eine herzzerreißende Liebesgeschichte eines alternden Protagonisten. Es zeigt eine Liebe auf, die in einer Zeit stattfand, in der Intoleranz an der Tagesordnung stand. Auch wenn mich die heutigen Genderdiskussionen wirklich nerven, da sie viel zu gehäuft sind, trifft mich Alberts Liebe bis ins Mark. Jede Seite spricht vom Hoffen und Bangen auf ein wenig Glück. Albert selbst ist zwar ein klein wenig kauzig, aber die Entwicklung, die seine Persönlichkeit nimmt, vom einsamen alten Mann bis hin zu einem Mann, der sich selbst erkennt und offenbart, wirkt authentisch und wenig aufgesetzt, auch wenn viele Klischees erfüllt wurden, die aber definitiv stimmig sind. Schön finde ich, das Liebesszenen angedeutet sind und nicht bis ins Detail ausgearbeitet offenbart werden. Wahre Liebe ist spürbar und muss nicht immer komplett und detailliert beschrieben werden, das ist etwas was mich aber in allen Romane stört. Vielleicht bin ich einfach eine kitschige und unschuldige "Jane Austen" Leserin?

Insgesamt ist dieser Roman wirklich wunderbar und ich empfand den mitunter kauzig dargestellten Albert wirklich interessant und konnte seine Einsamkeit förmlich spüren. Kurz vor seiner Rente geschieht ein Umdenken und Albert beginnt zu Leben. Raus aus der Einsamkeit in Freundschaften, Anerkennung und Wertschätzung. Menschen, die ihn begleiten und mit Rat und Tat zur Seite stehen, wobei auch Albert für Nicole eine großartige Stütze wird, Es ist ein Geben und Nehmen und ein Aufzeigen dessen, dass Alt und Jung wunderbar miteinander agieren können.