Endlich leben

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sophie h. Avatar

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Albert Entwistle ist ein Einsiedler. Er meidet den Kontakt zu seinen Mitmenschen, was gar nicht so einfach ist, denn er ist Postbote. Andererseits bedeutet ihm sein Job sehr viel, denn die tägliche Arbeit gibt seinem Leben eine Struktur und Halt. Eine Katastrophe bahnt sich an, als sich Alberts 65zigster Geburtstag nähert, denn dieser Tag wird gleichzeitig sein letzter Arbeitstag sein, bevor er in Rente geht. Als dann auch noch seine einzige Mitbewohnerin Gracie, eine Katze, die er abgöttisch liebt, stirbt, merkt Albert, wie einsam er ist. Albert beschließt, dass es so nicht mehr weitergehen kann und dass er seine einzige, große Liebe – George - wiederfinden will.
In kleinen Rückblenden erfährt man nach und nach, was zu der Einsamkeit von Albert geführt hat. Die Geschichte macht sehr nachdenklich, beruht sie doch auf einen wahren Kern und die Vorbehalte gelten teilweise noch heute in der Gesellschaft. Die Erkenntnisse, die Albert im Laufe der Zeit für sich gewinnt, regen zum Nachdenken an und lassen sich auch auf andere Umstände übertragen.
Das Buch entfaltet einen Lesesog, sodass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Der Schreibstil ist leicht und locker und bringt die Emotionen von Albert so gut rüber, dass sich mir teilweise der Magen zusammenzog. Trotzdem ist es keine schwere Kost, sondern lässt sich sehr gut lesen. Am Ende des Buches hatte ich das Gefühl, mich von einem neuen Freund verabschieden zu müssen. Die volle Leseempfehlung!