Toller mitnehmender Schreibstil und zuviel Klischee und Kitsch

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stefanie07 Avatar

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Zu allererst möchte ich erwähnen wie toll das Cover und die Qualität des Papier ist. Dicke qualitative Seiten die man heutzutage nicht mehr so oft vorfindet.

Matt Cain konnte mich vor allem mit seinem Schreibstil überzeugen. Er ist wirklich sehr bildhaft und wortgewannt und nimmt einen förmlich mit in das Buch. Es liest sich wirklich leicht und flüssig und niemals langweilig.

Mit den Protagonisten bin ich schnell warm geworden. Sie sind alle sehr gut beschrieben und passen meiner Meinung nach auch alle gut in die Geschichte.
Allgemein finde ich die Idee der Geschichte richtig gut, nur die Umsetzung gefällt mir an einigen Stellen nicht.
So wird permanent betont das die Person xyz weiß ist. Das gefällt mir nicht, dass ist eine dauerhafte Einredung von "du böser, böser weißer Mensch". Man sollte wieder weg von dem ständigen erwähnen der Hautfarbe außer es ist aus erzählerischer Sicht notwendig und nicht wegen political correctness.
Desweiteren wird öfters die Regenbogenfarbe erwähnt und man bekommt vermittelt das viele Leute heutzutage Homosexualität als was außerirdisches betrachten würden. Nun ist dem aber nicht mehr so. Leider ist es in dem Buch konstant so das die Homosexualität als außergewöhnlich dargestellt wird und mir als Leser vermittelt "du bist schuld, nur wegen dir wird es nicht anerkannt" auch werden Frauen dargestellt als würden sie von Männern nicht anerkannt werden, wenn man das so sagen kann. Was für ein Quatsch ich habe mich in meinem Leben noch nie untergebuttert gefühlt und benachteiligt, als Frau.
Auch ist das Buch oft kitschig und Klischee behaftet gerade wenn ich an den Coming Out Prozess denke (da werden Karten gemalt und an der Ampel wird Albert abgefeiert und alle umarmen ihn nur, weil er sagt das er schwul ist).

Alles in allem hat mir das Buch aber durchschnittlich gut gefallen. Es hätte mir besser gefallen würde man diese ganze political correctness und den Genderwahn wegstreichen.