Hebt sich leider doch nicht von der Konkurrenz ab, konnte die Erwartungen leider nicht erfüllen

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cellissima Avatar

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Pünktlich zur nahenden Weihnachtszeit erscheint im Hause Klett-Coda ein neuer, wiederentdeckter englischer Weihnachtsklassiker.
Schon Cover und Klappentext lassen ahnen, dass das eine Geschichte sein könnte, wie es sie in den letzten Jahren zuhauf gab - man denke nur an "Geheimnis in Weiß" von Jefferson Farjeon, "Geheimnis in Rot" von Hay oder auch dieses Jahr "Mord im alten Pfarrhaus" von McGown ... allesamt klassische englische Weihnachtskrimis, die nun eine Renaissance erleben:

Weihnachten 1931. Eine im Untergang begriffene, zerstrittene Familie. Ein Landhaus. Kinder, die dringend Geld brauchen. Das Familienhaupt, das ermordet aufgefunden wird ...

Ich hatte aufgrund der Leseprobe die Hoffnung, dass sich dieses Werk positiv vom bereits Bekannten abhebt.
Leider hat sich diese Hoffnung nicht erfüllt. Einziger Unterschied ist vielleicht, dass wir vorliegend den wahren Täter schon sehr früh genannt bekommen. Er will die Schuld einem anderen Familienmitglied in die Schuhe schieben, ca. die Hälfte der Handlung nimmt dann der Prozess, zu dem es kommt, ein.
Man ahnt also, wer der wahre Täter sein könnte, versucht, ihn doch noch zu überführen.
Ehrlich gesagt hat mir dieser Prozess nicht wirklich gefallen, das wurde in anderen Werken besser gelöst. Auch hier hätte man dieses Element besser weggelassen, hat es doch große Teile dessen, was den Reiz dieses Genres und dieser Kulisse ausmacht, zerstört. Fatal, da das Werk ohnehin schon weniger Atmosphäre bot als seine Konkurrenz.

Anne Meredith schreibt sehr gut, keine Frage. Aber das allein reicht leider nicht, und dieser Krimi an sich konnte mich leider nicht überzeugen, hat mich oftmals gar gelangweilt.
Das lag wohl auch und v.a. daran, dass man den Täter schon extrem früh auf dem Silbertablett serviert bekam. Keine gute Idee von der Autorin ...
Überhaupt war diese Geschichte sehr langatmig erzählt, wies sie leider immer wieder Längen auf.

Am Rande sei bemerkt, dass eine Übersicht über die Protagonisten hilfreich gewesen wäre, da gleich zu Beginn eine ganze Menge an Personen eingeführt wird, was manchen Leser verwirren konnte.