Spannender Altar

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frieda-anna Avatar

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Eigentlich kenne ich Klaus Jürgen-Wrede als Spielemacher. Sein "Carcassonne" war Spiel des Jahres 2001 und ich liebe es, genauso wie sein vorliegendes Buch.
Ausgangspunkt des spannenden Thrillers ist die berühmte verschwundene Tafel des Genter Altars. Legendenumwoben soll die Tafel, die "Die gerechten Ritter" heißt, den Schlüssel zu einem unsagbar wertvollen Geheimnis bergen. Um die vielen historischen Fakten herum konstruiert Wrede eine perfekte fiktive Story.
Daniel findet seinen Freund Jury tot in seiner Wohnung und kurze Zeit später taucht seine Schwester Mara auf, von der er nie erzählt hatte. Beide werden von jetzt auf gleich in die Suche nach der verschwundenen Tafel verwickelt und geraten dabei in Lebensgefahr. Gefährliche Leute, die einer Organisation angehören, sind ihnen ständig auf den Fersen, egal wie gut sie sich im Verborgenen halten. Was hatte Jury damit zu tun und kann man Mara überhaupt trauen? Schließlich wird seit 1934, nachdem die Tafel spektakulär geraubt wurde, fieberhaft nach ihr gesucht. Und das nicht nur von Mara und Daniel.
Der Autor schreibt mitreißend und lässt dem Leser keine Spannungspause. In rasender Geschwindigkeit lässt er seine sympatischen Protagonisten von einer brenzligen Situation in die nächste geraten und wenn man nicht aufpasst, bleibt einem die Luft weg, denn man vergisst beim Lesen zu atmen.
Die Leidenschaft von Herrn Wrede, sich mit den Geheimnissen und Mysterien der Welt zu beschäftigen tritt hier ganz hervorragend zu Tage und liefert immer wieder guten Stoff, die Spannung auf Kurs zu halten.
Anfangs war mir die Sprache etwas zu einfach gestaltet, aber nach einigen Kapiteln nahm die Handlung richtig an Fahrt auf, überraschte zwischenzeitlich mit unvorhersehbaren Wendungen und bremste zum Ende genussvoll aus. Ein gelungener Thriller um Gier, Macht und Skrupellosigkeit, der dazu noch sehr lehrreich war und Lust macht, den Genter Altar einmal in natura zu bestaunen.