Anthony Horowitz - Das Geheimnis des weißen Bandes

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Das neue Abenteuer von Sherlock Holmes passt sich - auch ohne Sir Arthur Conan Doyle - wunderbar in die Reihe rund um den genialen Ermittler ein. Der Autor mag ein anderer sein, aber Hororwitz macht es einem leicht das Geheimnis des weißen Bandes als ein normales Buch aus der Reihe aussehen zu lassen. Der Mann versteht sein Handwerk und so wird man als Leser in eine nur allzu bekannte Welt entführt, völlig unabhängig davon, ob nun Sir Arthur Conan Doyle die Feder schwingt oder Anthony Horowitz. Man merkt, dass es ihm hier nicht um Prestige oder darum ging, etwas Bekanntes weiter zu vermarkten, sondern dass der Autor etwas fortführen wollte, was ihm selbst am Herzen liegt. Es mag nicht seine eigene von ihm erdachte Welt sein, in der er nun die Fäden zieht, aber das merkt man in diesem Falle überhaupt nicht. So kann man sich getrost mit einem überaus authentischen Duo auf die Reise in ein neues Abenteuer machen: man wird nicht enttäuscht.

Die Aufmachung des Buches ist dabei - eines Sherlock Holmes würdig - edel und würdevoll gehalten. Es hat Freude gemacht, das Buch auszupacken und zu betrachten.

Die Geschichte verläuft nach altbekannten Mustern, wie man es innerhalb einer derartigen Reihe gewohnt ist. Auch das Geheimnis des weißen Bandes besticht mit genialen Schlussfolgerungen, geheimnisvollen Charakteren und einer anhaltenden Spannung, auch ohne dass dabei auf Stilmittel eines Thrillers zurückgegriffen wird. Alte und neue Gesichter passen sich nahtlos in die neue Geschichte ein. Da ich erst vor Kurzem den neuen Sherlock Holmes Film gesehen habe, war es mir eine Wohltat wiede rin eine perfekte Holmes-Welt einzutauchen und der Geschichte folgen zu können (was beim Film schwer war, zugegeben. Bestechend waren nur die Acitonszenen, deshalb ein Hoch darauf, dass es Bücher gibt und einen Anthony Horowitz, der ein weiteres 'Original' geschaffen hat). Allzu sehr haben mir Holmes geniale Schlussfolgerungen gefehlt, deren Sinn sich mir erschließt (ja, es ist schön, der Geschichte folgen zu können ;))

Es ist verdammt schwer in so große Fußstapfen zu treten und nur allzu oft geht dieser Versuch nach hinten los, wenn sich denn überhaupt jemand traut. Horowitz hatte den Mut und er hat das Können und ich hoffe, dass er es nicht ei diesem einen Buch belässt, nachdem er demonstriert hat, dass er ein durchaus würdiger Nachfolger von SIr Arthur Conan Doyle ist.