Ein Band, das nicht ganz weiß ist

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wal.li Avatar

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Dr. Watson hat seine Frau zum Zug gebracht, sie will eine ehemalige Arbeitgeberin besuchen, deren Kind besondere Pflege braucht. Die Zeit ihrer Abwesenheit will Watson nutzen, um seinen alten Freund Holmes mal wieder zu besuchen. Natürlich dauert es nicht lange und die beiden Kämpen untersuchen einen neuen Fall. Dabei scheint es um einen Kunsthändler zu gehen, der nach dem Abschluss eines guten Geschäftes dergestalt in Schwierigkeiten geriet, dass er es nun mächtig mit der Angst zu tun bekommt. Er glaubt, dass der Zwillingsbruder eines Verbrechers, der durch seine Rührigkeit umgekommen ist, an ihm Rache üben will.

Das geht schon mal spannend los und der Fall bekommt noch eine ganz unerwartete Dimension, wodurch auch die Detektive in große Gefahr geraten.

Weshalb wir erst jetzt von dem Fall erfahren? Dr. Watson hat verfügt, dass das Manuskript erst 100 Jahre später veröffentlicht werden darf. Welch ein gelungener Kniff. Was wäre uns entgangen, hätten wir von diesem Abenteuer der beiden Freunde Holmes und Watson nicht erfahren dürfen. Sehr gut ist es dem Autor gelungen, sich in das alte London hineinzuführen und dem Leser die viktorianische Zeit nahezubringen. Das wirkt fast als sei es damals geschrieben worden. Der Fall jedoch hat es wirklich in sich und ist an Perfidität kaum zu überbieten. Man könnte meinen, die gute alte Zeit war auch nicht besser als die heutige. Sogar Holmes sieht sich zu so etwas Ähnlichem veranlasst wie Gefühle zu zeigen. Gerade das lässt ihn noch hartnäckiger und erbitterter ermitteln. Doch leider kann auch Sherlock Holmes nicht die ganze Welt retten. Man wünschte, er könnte es. Man wünschte auch, Dr. Watson hätte verfügt, das nächste Manuskript noch einige Zeit später zu veröffentlichen.