Ganz in der Tradition von Arthur Conan Doyle - phantastisch!

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**Inhaltsangabe:**

Im November 1890 betritt ein gut gekleideter Gentleman die Wohnung von Sherlock Holmes in der Baker Street 221b. Der Herr stellt sich als Edmund Carstairs vor, ist Besitzer einer Kunstgalerie und fühlt sich beobachtet und verfolgt, und zwar von einem Mann mit einer flachen Mütze. Er bittet Sherlock Holmes um Hilfe, doch dieser lehnt den Auftrag zunächst ab, da er von Mr. Carstairs noch zu wenig Hinweise für seine Ermittlungen bekommt. Doch schon am nächsten Morgen wird der Safe des Galeristen aufgebrochen gefunden und Holmes kann aktiv werden, denn jetzt hat er eine Spur. Doch der Fall ist sehr verzwickt und fordert die ganze Energie des berühmten Detektivs ...

**Der erste Satz:**

„Ich habe oft darüber nachgedacht, wie eigenartig die Verknüpfung von Umständen war, die zu meiner jahrzehntelangen Verbindung mit einer der ungewöhnlichsten und bemerkenswertesten Gestalten meiner Epoche geführt hat.“

**Meine Meinung zum Buch:**

Anthony Horowitz hat hier eine Geschichte geschrieben, die ganz in der Tradition von Arthur Conan Doyles Romanen steht und eine sehr gelungene Fortsetzung ist.

Ich habe gelesen, dass dem Autoren von der Erbengemeinschaft Arthur Conan Doyles angeboten worden wäre, dieses Buch zu schreiben – und er hätte höchstens fünf Sekunden gezögert. Das ist ein Zeichen von großem Selbstvertrauen, und das braucht man auch, wenn man so eine Aufgabe in Angriff nehmen will. Ich stelle es mir sehr schwierig vor, ein Buch „in der Tradition von xyz“ schreiben zu wollen, denn man muss sich im entsprechenden Werk sehr gut auskennen und die Kritiker und Fans lauern auf jeden Fehler, den man macht.

Die Sherlock-Holmes-Abenteuer habe ich alle gelesen, und mich hat sehr überrascht, wie gut dieses Buch vom Stil und von der Geschichte her eine Fortsetzung bilden kann. Man trifft alte Bekannte wie z. B. Inspector Lestrade. Natürlich kann man das Buch auch genießen, wenn man die „Vorlagen“ nicht kennt, aber ich denke, mehr Vergnügen hat der Leser, der die alten Geschichten auch gelesen hat.

Ich habe es jedenfalls genossen, mal wieder einen Krimi zu lesen, bei dem eilige Meldungen noch per Telegramm zugestellt werden müssen und man Verfolgungen per Kutsche erledigt. Natürlich muss man sich auf das gemächlichere Tempo auch einlassen. Horowitz hat aber als Zugeständnis an die modernen Lesegewohnheiten zwei Geschichten erzählt und diese dann gekonnt miteinander verbunden. Angeblich bräuchten die heutigen Leser umfangreichere Bücher als die alten Holmes-Geschichten hergaben.

Erwähnen möchte ich auch die tolle Aufmachung des Buches: Schwarzes Leinen mit weißer Schrift – schon das Anfassen des Buches ist etwas Besonderes. Dazu kommen dunkelrote Vorsatzblätter und ein weißes (!) Lesebändchen. Hier hat sich der Verlag wirklich etwas Außergewöhnliches einfallen lassen und dafür gibt’s ein ganz großes Kompliment von mir.

Viele Grüße von Annabas ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/regular_smile.gif)