Sehr gelungen!

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gaensebluemche Avatar

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Im ersten Moment war ich beim Anblick des Buches hin- und hergerissen: "Endlich" einerseits und "Na, mal abwarten" andererseits. Ersteres schlicht aus dem Grund, dass ich die Detektivgeschichten um Sherlock Holmes verschlungen habe und auch die BBC-Serie mit Benedict Cumberbatch sehr gut fand. Nun eine neue Geschichte im altbekannten Stil zu lesen, erfüllte mich mit Freude und Spannung. Aber schafft Horowitz das wirklich?, fragte ich mich. Die Ur-Geschichten haben einen ganz besonderen Klang, eine Atmosphäre, die den Leser tief in das London dieser Zeit, in die Gesellschaft, in die Vorstellungen von Ehre, Moral und Anstand, aber auch in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Dieses Gefühl zu reproduzieren stellte ich mir nahezu aussichtslos vor. Aber siehe da, es gelang. Der Leser kann sich quasi vom ersten Wort an mit der Geschichte heimisch fühlen und sitzt mit in der Baker Street 221B, wenn die großen Theorien gesponnen und dem Verbrechen auf die Spur gekommen wird. Der Unterschied zu den ursprünglichen Geschichten fällt denn auch nicht so groß aus, wie befürchtet, aber man merkt dennoch schnell, dass es irgendwie anders ist. Trotzdessen bleibt es dabei, dass eine Geschichte mit dem großen Sherlock Holmes und seinem getreuen Freund Dr. Watson immer lesenswert ist.