Sherlock Holmes auf neuen alten Wegen

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velfe Avatar

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Ein Meister der Schrift. Horowitz steht Mr. Doyle meiner Meinung nach in nichts nach. Der Stil, der Aufbau, die Charaktere, alles einfach überzeugend und echt!

"Leider" habe ich das Buch gleich nach Erhalt gelesen und irgendwie das Rezensionschreiben vergessen, deshalb so unglaublich spät. Den Inhalt werde ich nun gar nicht wiedergeben, das haben meine Vorrezensenten ja bereits zu Genüge getan. Außerdem wäre es geradezu schändlich bei einem Buch wie diesem zu viel im Voraus zu verraten. Die fantastisch gelegten Verstrickungen und komplexen Verschachtelungen der Fälle dürfen durch nichts vereinfacht bzw. teilweise bereits gelöst werden, sonst wäre der Lesegenuss nur noch halb so schön.

Wie dem Meister selbst gelingt es Horowitz den Witz und Charme von Holmes und Watson völlig stilsicher und gekonnt in Szene zu setzen, sodass ich immer wieder Schmunzeln musste, denn die beiden machen das echt grandios. Bis zum Schluss fiebert man mit und immer wieder kommen nochmals neue Dinge hinzu, sodass es einem schier unmöglich ist bereits vorher richtige Schlüsse und Lösungen zu konzipieren. Die Hobbydetektive unter uns müssen hier richtig was "Schaffen".

Die Sprache im "oldstyle" bringt genau die Atmosphäre, die zu der Story passt, und auch die Ermittlungsmethoden begeistern duch Schafsinn und Spürnase, ganz ohne den heute üblichen technischen Firlefanz (schreibt man das so?). Die alte Zeit hat einfach so viel Flair und Mystik, dass damit bei einem Krimi schon echt viel gewonnen ist.

Es hat viel Spaß gemacht das Buch zu lesen. Und eigentlich wissen wir ja, dass es "nur" auf die inneren Werte ankommt, was hier ja in großem Maße gegeben ist, aber zudem ist dieses Buch auch noch eine Schönheit, die jedes Bücherregal aufwerten wird. Die Optik überzeugt durch schwarzes Leinen mit weißer geschnörkelter Schrift und Lesebändchen.

Ich kann eigentlich nur sagen: "Wow, wow, wow!!!"

\>\> Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz . \<\< aus Tintenherz S.16 (Cornelia Funke) / im Original von Sir Francis Bacon