Emanzipierte Frau im London des 20. Jahrhunderts

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Die LP stellt zunächst die Protagonistin Clara vor, die eine ausgeprägte Glasknochenkrankheit hat, sich in Bücher flüchtet und erst als junge Erwachsene die Welt außerhalb des Hauses kennenlernt, in dem sie zeitlebens eingesperrt war.
Dieser Einstieg ist wirklich hilfreich, um sich in Claras Position, ihre Gedankenwelt und ihr Empfinden hineinversetzen zu können. Es ist interessant, wie detailliert Dinge beschrieben werden, die sie zum ersten Mal sieht und erlebt. Das eröffnet auch dem Leser eine ganz neue Art des Wahrnehmens, was großartig ist!

Es bleiben jedoch einige Fragen angedeutet und vor allem unbeantwortet. Was bewegte Claras Mutter, die so gar nicht in die Londoner Kulisse und in ihr Leben als Frau eines ziemlich trüben und einfachen Mannes passen will, dazu, ihre Heimat, ihre Familie und ihr Leben in Indien hinter sich zu lassen? Wer ist Claras Vater? Und was erwartet Clara in ihrem auf dem Klappendeckel des Buches angedeuteten Erwachsenenleben? All das macht Lust auf mehr!

Vor allem auch aufgrund des Schreibstils würde ich bisher 5 Sterne vergeben und mich sehr über ein Leseexemplar freuen!