Butterkekse und ein "Kirchenschatz" im Indian Summer

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Der Einstieg in die Leseprobe und die erste Orientierung fiel mir leicht, da ich mir vor der Lektüre ein Kurzporträt des mir bis dato absolut unbekannten Autors Richard Stark angeschaut hatte. So erfuhr ich, dass “Das Geld war schmutzig” ein weiterer Roman aus seiner Parker-Reihe ist, wobei Parker nicht ein Ermittler oder Detektiv ist, sondern - man höre und staune - ein Verbrecher. Aufgrund der Vielzahl der erschienen Fälle wahrscheinlich durchaus ein sehr erfolgreicher Ganove. Auch wenn mich die Kurzbeschreibung des Buches nicht wirklich gereizt hat, machte mich dieser doch nicht alltägliche Blickwinkel neugierig auf die Umsetzung.

Ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Die Leseprobe bietet eine gelungene Mischung aus absolutem Wohlfühleffekt und einer gesunden Portion Spannung. Stark schafft zu Beginn der Leseprobe eine wundervolle Stimmung. Ich hätte mich am liebsten sofort mit in die Pension gesetzt, Tee mit Butterkeksen genossen und einfach nur auf die im Indian Summer erstrahlende Landschaft geschaut. Allerdings kann ich als Leserin diese Atmosphäre kaum genießen, baut die Geschichte des Überfalls auf den Geldtransporter und die versteckten Hinweise auf eine Mitwisserschaft bzw. Mittäterschaft von Claire und Parker doch direkt eine Spannung auf, die mich wachsam sein läßt. Was ist wirklich passiert? Was wissen die beiden? Sind sie vielleicht sogar die Täter? Man möchte ja als Leserin schließlich keinen “entscheidenden” Hinweis verpassen und liest aufmerksam weiter und liest und liest. Sprache und Stil sind sehr ansprechend und verleiten mich genau wie die kurzen Kapitel zum Weiterlesen. Das anschließende Gespräch von Claire und Parker mit der Kopfgeldjägerin Sandra, die eine “Partnerschaft” mit ihnen anstrebt, trägt nicht minder zur Spannungssteigerung bei.

Meine Neugier nach dieser Leseprobe ist auf jeden Fall geweckt. Sie war kurzweilig,  stilistisch und sprachlich ansprechend und läßt auf einen sehr guten Roman hoffen. Cover und Titel des Romans harmonieren für meinen Geschmack auch sehr gut.