Das Geld ist schmutzig, aber alle wollen es haben

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annajo Avatar

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Parker und seine zwei Komplizen haben spektakulär einen Geldtransport überfallen. Danach haben sie die Beute versteckt ... in einer Kirche. Einer der Räuber wurde geschnappt. Das ist die Vorgeschichte. Der Band "Das Geld war schmutzig" der Parker-Serie setzt hier an. Nun erfährt Parker, dass sein Komplize entkommen ist. Also will er möglichst schnell das Geld aus dem Versteck holen, doch das Geld ist "schmutzig", die Seriennummern der Scheine registriert. Das Geld muss also gewaschen werden. Doch dafür muss Parker es erst einmal haben ... aber in der Gegend wimmelt es nur so von Polizei. Und Parker ist längst nicht mehr der Einzige, der hinter dem Geld her ist.

Es ist ein bißchen undurchsichtig, der wievielte Band der Parker-Serie dieses Buch eigentlich ist. Dafür fand ich die beiden Vorworte zu Beginn des Buches jedoch sehr hilfreich, da sie dem Leser zum einen den Autor, zum anderen aber auch die Serie um Parker näher bringen. Somit ist der Leser schon etwas darüber aufgeklärt, was Parker für ein Charakter ist und wie die Geschichte, die dem Leser bevorsteht, zustande gekommen ist. Die vielen Namen und erwähnten Charaktere werden erklärt, sodass Leser, die erst mit diesem Band einsteigen, trotzdem die Zusammenhänge verstehen können. Die Handlung der Geschichte wirkt eher wie eine Episode in Parkers Leben. Zu diesem Zeitpunkt geht es nur darum, die Beute zu sichern. Es gibt kaum Andeutungen zum Danach, außer dass Parker die Gegend des Überfalls in näherer Zukunft meiden wird. Das Ende des Buches ist allerdings offen und ermöglicht somit weitere Parker-Episoden.
Parker als Protagonist ist sympathisch, abgebrüht und hat einen eher schwarzen Humor. Aber auch die anderen Charaktere des Buches werden lebendig und authentisch und die Handlungen konnte ich mir gut vorstellen. Die Erzählperspektive ist auch in der heutigen Krimilandschaft noch eher ungewöhnlich und es macht Spaß, mit Parker und Stark der Polizei ein Schnippchen zu schlagen. Auch Parkers Verhalten wird nachvollziehbar und man bangt mit, ob es ihm gelingen wird, das Geld sicher aus dem Versteck zu holen. Die Geschichte an sich erinnerte mich sehr an verschiedene Krimi-Komödien, in denen Gangster von noch böseren Gangstern gejagt werden und jeder jedem die Beute abspenstig machen will. Besonders gelungen fand ich die Details dazu, dass das Geld registriert ist und gewaschen werden muss. Welcher Leser denkt schon an dieses Problem?
Alles in allem war dieser "Krimi" grundsolide und sehr unterhaltsam, wenn die Handlung auch nicht extrem komplex war. Ich habe durch dieses Buch jedoch einen Serienprotagonisten kennengelernt, über den ich gern noch mehr lesen würde und auch die Covergestaltung der einzelnen Bände im Szolnay-Verlag wirken auf mich überzeugend.