Der letzte Parker?

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eskalina Avatar

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Starks soziopathischer Antiheld Parker hat wieder einmal zugeschlagen und er hat einen Fehler gemacht: Statt die Tat – einen Überfall auf einen Geldtransporter - allein zu begehen, ist er mit einer Gruppe aktiv geworden. Leider müssen sie einen Großteil der Beute verstecken, denn die Polizei ist ihnen schnell auf die Schliche gekommen und so versuchen Parker und seine nun „ehemaligen“ Komplizen, an die Beute zu gelangen. Parker und seine Freundin Claire mieten sich als Ehepaar einer kleinen Pension in der Nähe der versteckten Beute ein, doch auch die Kopfgeldjägerin Sandra findet sich dort ein und versucht Profit aus dem Ganzen zu machen…

Wie schon in den ersten Bänden, gibt Stark mit Parker auch hier einen emotionslosen Helden ins Spiel, von dem man weder das Aussehen weiß, noch Einblick in seine Gedanken erhält, und der somit wenig Identifizierungspotential bietet. Deshalb sind es nicht die Charaktere und deren Gefühle, die hier wirken, sondern die Spannung wird allein aus der Handlung aufgebaut: Niemandem ist zu trauen, es werden immer mehr Anwärter auf die Beute und jeder versucht, seinen Teil am Kuchen zu bekommen.

Der im Dezember 2008 verstorbene Donald E. Westlake, der die Parker-Reihe unter dem Pseudonym „Richard Stark“ schuf, war noch ein Autor alter Schule. Das merkt man seinem Schreibstil an, der beweist, dass es auch ohne große Gewaltszenen und blutige Details geht.
Auch wenn man sich schnell ins Geschehen hinein lesen kann, so erleichtert es doch das Verständnis, wenn man die voran gegangenen Bände kennt.

**Mein Fazit:** Ein Parker, wie man ihn kennt, unblutig, aber trotzdem spannend, hart und voller Action - ein Genuss für Freunde des „Roman noir“.