Lennox macht Lust auf Herbst

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
bookaholica Avatar

Von

 

Wer Romane von Judith Lennox kennt, der weiß, das die eigentliche Pointe ihrer Geschichten meist mehr die persönliche Entwicklung und die Darstellung der Figuren ist, als ein gewisses Thema oder ein Ereignis, auf das hinaus gezielt wird. Lennox besitzt ein besonderes Talent dafür die Leser in fremde Umgebungen und Lebensgewohnheiten der Figuren zu entführen, ohne dabei zu ausschweifend oder langweilig zu sein. Und für mich als Liebhaberin von Historischen Romanen ist es umso schöner, wenn ihre Bücher wie dieses hier dann noch zu Zeiten des englischen Empires, Anfang des 20. Jahrhunderts spielen. Ohne große Umschweife führt uns Judith Lennox in ein kleines, südenglisches Dorf in dem Richard Finborough wegen einer Autopanne einige Tage übernachten muss. Dort begegnet er einer unbekannten Schönheit, die trotz stürmischen Wetters an einer Klippe ausharrt und ihn fortan in ihren Bann zieht. Bereits auf den ersten Seiten wird dem Leser klar, dass diese einsame, distanzierte und offensichtlich gekränkte Frau ein Geheimnis umgibt. Sowohl Geschäftsmann und Womanizer Richard Finborough als auch der Leser will mehr über Isabel Zeale erfahren. Eine Haushälterin, deren Hausherr kürzlich verstorben ist und die nun ängstlich ihrer Zukunft entgegenblickt. Doch warum wird sie von den Leuten im Dorf so geächtet? Und wie tief war ihre Beziehung zu ihrem früheren Arbeitgeber wirklich? Immer tiefer taucht man in das Leben der Personen ein und merkt gar nicht wie die Geschichte so wie von selbst ihren Lauf nimmt. Judith Lennox schafft es mit wenigen Worten und der geschickten Verknüpfung bzw. Beschreibung von Umgebungen und den Menschen in ihnen eine fesselnde Geschichte zu erzählen. Ein perfektes Buch für den Herbstanfang!