Das Lächeln des Elefanten

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yaya Avatar

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Pietro erfährt, dass er einen Sohn hat und macht sich von Rimini auf den Weg nach Mailand, um ihm nah zu sein. Er bricht mit Gott und wendet sich einem weltlichen Job zu, doch irgendwie kommt er von seinem früheren nicht so recht weg. Er kümmert sich nur um das Wohnhaus, sondern auch um die Belange seiner Bewohner. Daraus entstehen die skurrilsten Beziehungen und Geschichten, doch die Beziehung und Geschichte zwischen Sohn und Vater bleibt es besonderes.

Er hat zwei Leben: sein altes in Rimini und sein neues in Mailand. So wie sich die Leben von einander abgrenzen tun sie es zumeist auch im Buch in Form von Kapiteln. Dadurch fällt die Orientierung leicht und das Lesevergnügen wird nicht gemindert. An sich zeichnet es sich wohl dadurch aus, dass es sehr nüchtern geschrieben ist und auch in Situationen, wo sicherlich große Emotionen zu erwarten wären, eher kühl bleibt. Entweder mag man es oder man mag es nicht. Denn dies bedeutet nicht, dass die Gefühle nicht ausreichend ausgedrückt werden, es sind eher die leisen Töne, die hier ausschlaggebend sind. Vor allem macht es aufgrund der angesprochenen Thematik, die nun wirklich kein leichtes Thema ist, tut dieses Sachte und Verhaltende der Geschichte gut. Auf der einen Seite habe nicht erwartet, auf dieses Thema in einem solchen Buch zu stoßen, auf der anderen bin ich durchaus froh, es so umgesetzt zu sehen, ohne großes Aufsehen darum zu machen. Dafür allein hätte das Buch fünf Sterne verdient, auch wenn das nicht der Haupthandlungsstrang ist. Zu den Charakteren ist zu sagen: entweder man liebt sie oder man hasst sie. Mit Paola und ihrem Sohn konnte ich einfach nicht warm werden, sie waren für mich von Grund auf unsympatisch und sind es wären der ganzen Geschichte geblieben. Die restlichen Personen haben ihre Eigenarten, die sie jedoch liebenswert machen und vor allem der Anwalt sticht aus dieser Gruppe hervor.

Eine sehr schöne Geschichte, die geschickt mehrere Themen und Handlungsstränge mit einander verbindet, allerdings gab es Charaktere, die für mich das Lesevergnügen gemindert haben. Aber alles in allem ein schönes Buch mit einer ansprechenden Covergestaltung, dass eine Leseempfehlung Wert ist.