Das Lächeln des Elefanten

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kvel Avatar

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Sehr ruhiger Erzählstil.

 

Pietro ist Priester. Er bekommt einen Brief von seiner (einzigen) großen Liebe, in dem sie ihm mitteilt, dass er einen Sohn hat. Daraufhin nimmt er Abschied von seinem Priesterberuf und nimmt in dem Mehrfamilien-Haus in Mailand, in dem sein Sohn mit seiner Familie wohnt, eine Stelle als Portier an, um ihm nahe sein zu können.

 

Mir gefällt das hochwertige Hardcoverbuch mit den dicken, angenehmen Seiten.

 

Mir persönlich hat sich beim Lesen der Eindruck aufgedrängt, als dass die Protagonisten mit einer ziemlichen Gleichgültigkeit einander gegenüber agieren; mir als Leser ist kein bisschen Wärme aus der Geschichte rüber gekommen.

Ich habe ca. 150 Seiten gebraucht, um halbwegs mit dem Sprachstil des Autors klar zu kommen. Es sind zwar einfache, kurze Sätze, aber oftmals bleiben die Hintergründe irgendwelcher Handlungen völlig im Dunkeln, so dass das Erzählte manchmal abgehakt und zusammenhanglos wirkt und man als Leser das Gefühl hat, mit den Geschehnissen alleine gelassen zu werden. So z.B. warum stiehlt Pietro ein Armband aus der Wohnung seines Sohnes und gibt es dann an einer Geburtstagsfeier zurück; oder warum hat Pietro beim Besuch seines Sohnes im Krankenhaus (Pietros Sohn ist Arzt) einen Stoffelefanten für einen kleinen Jungen dabei, den er erst einmal gesehen hat, obwohl er seinem Sohn nur eine Nachricht bringen wollte?

Die Geschichte wird in meinen Augen mit einer stoischen Gelassenheit erzählt; diesen emotionslosen, unbeteiligten Sprachstil finde ich erstaunlich.

Bei manchen Sätzen, konnte ich leider nicht einordnen, was der Autor mir sagen wollte; beispielsweise „Die frisch gestrichenen Wände rochen alt.“ (S. 164).

 

Zusammenfassung: Ich wollte mehrmals das Buch einfach weglegen; es hat mich leider nicht gefesselt; für mich leider nichts; für andere mag dies vielleicht ein ganz tolles Buch sein.