Schwermütig...

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bizzely Avatar

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Das Buch „Das Lächeln des Elefanten“ von Marco Missiroli erschien am 11.11.2013 im List Verlag.
Das Cover zeigt einen unbeschwerten Radfahrer mit Gepäck, der scheinbar in der Dämmerung über die Dächer einer Stadt fährt. Jedoch täuscht dieses Cover, denn das Buch ist alles andere als locker-leichte Kost. Der Radfahrer ist Pietro, der im Buch auch eine Last zu tragen hat, jedoch innerlich.
Pietro wächst in Rimini als Waisenkind in einer Kirche auf und wird dort später Priester. Eines Tages erhält er einen Brief, in dem er erfährt, dass er einen Sohn hat, der in Mailand lebt. Zufällig wird für dieses Haus ein Pförtner gesucht. Pietro bekommt die Stelle und lernt so die Bewohner des Hauses kennen, mit allen ihren Sorgen und Problemen. Er weiß nicht, ob er seine wahre Identität preisgeben soll und kümmert sich im Geheimen um die Familie. Durch Rückblenden erfährt man, dass Pietro früher eine Beziehung mit einer Frau in Rimini hatte, die aber nach Mailand ging, um dort zu heiraten.
Und obwohl das Buch genügend Gelegenheit hatte, Gefühle zu zeigen, passiert das sehr selten. Es geschehen dramatische Dinge, und selbst da ist kurz danach schon wieder alles … irgendwie sachlich. Man lernt sehr viele Personen kennen, aber leider nur oberflächlich. Das Buch ist gut geschrieben, aber sehr bedrückend und schwermütig.
Das Buch ist in drei Handlungsstränge unterteilt (Pietros früheres Leben in Rimini, sein heutiges Leben in Mailand und das Leben seines Sohnes), dadurch hat man zwischen den bedrückenden Momenten auch „Aufatme-Momente“.
Vom heiteren Cover habe ich mir mehr, oder leichteres erhofft, aber es ist trotzdem eine nette Geschichte.