Blog-Roman für die „Tea-Time“

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„Das Leben ist kein Gurkensandwich“ ist das Internet-Tagebuch („Blog-Roman“) der 53jährigen Constance Harding, Hausfrau aus England. Sie hat zwei erwachsene Kinder (Sophie und Rupert) und einen Mann (Jeffrey), der gut mit der eigenen Firma verdient sowie einen Papagei und eine osteuropäische Hausangestellte namens Natalia. Sie leben in einem hübschen Haus in einem malerischen englischen Dörfchen… Wenig spannende Einträge, die man da zu erwarten hat, mag der voreingenommene Leser denken. Doch wie das immer so ist bei beschaulichen „Mittelstandsidyllen“: irgendetwas liegt meistens im Argen… 

Stil und Schreibweise sowie natürlich auch die Thematik erinnern mich sehr an den Blog-Roman „Stadt Land Schluss“, nur dass die Protagonistin und Ich-Erzählerin von „Gurkensandwich“ gut 10 Jahre älter ist als die Ex-Journalistin, deren Mann sie aus der Großstadt mit drei Kindern aufs Land bringt, wo sie sich arrangieren muss. Constance hat sich lange schon mit ihrer Situation arrangiert und das Leben dümpelt dumpf aber gemächlich vor sich hin. Die kleinen Krisen heißen: Tochter geht wieder nach Südfrankreich, um dort im Rahmen eines Ökojahres Stichlinge zu zählen, der Sohn hat mit 25 immer noch keine potenzielle Ehefrau an Land gezogen, die Haushälterin wird immer schlampiger und der Ehemann abwesender… 

Im Großen und Ganzen ist dies ein schönes Buch für Zwischendurch, den man durchaus gemeinsam mit einer Tasse Earl-Grey und einem Gurkensandwich konsumieren kann.