Dem Leser werden in der Leseprobe drei Geschichten aus „Das Leben und Schlimmeres“ von Ringsgwandl vorgestellt. Großartige Geschichten, wie sie jedem täglich widerfahren können. Nur hier natürlich dermaßen überspitzt, dass man aus dem Grinsen nicht heraus kommt. Das Ganze geschrieben in einer Sprache, die den naiven Bayern zeigt, der immer gar nicht weiß, warum die Welt so arg ist.
Da hat der neue Nachbar hat ein Nullenergiehaus, in dem die menschlichen Abgase mit einem Darmgaskompressor zu Darmgaspallets verstofflicht, und so zum Heizen genutzt werden. Das manische Energiesparhobby führt bei dessen Ehefrau dazu, dass ihr die sexuelle Lust auf ihren Mann abhanden kommt und nun das Haus im wahrsten Sinne des Wortes ein „Nullenergiehaus“ ist. Daraufhin wird dann der Nachbar von seiner Therapeutin, die auch nicht mehr weiter weiß, zur Familienaufstellung beim ortansässigen Fliesenleger geschickt. Das macht der nebenberuflich - aber sehr erfolgreich, also die Familienaufstellung.
Oder die Dermatologin, die zunächst den Leuten die Haare am Körper entfernt. Als dieser Markt abgegrast ist, spezialisiert sie sich auf Haarverpflanzungen (Die Schamhaare werden in der Kopfhaut implantiert). All das ist nun unbefriedigend und dann wird Zither gespielt, von deren Saiten die Gute eine Nickelallergie an den Fingerspitzen bekommt. Ja, manche Menschen sind halt nie zufrieden.
Und dann der Toskanaurlaub, aus dem unversehens ein Dänemarkurlaub werden kann, wenn zwei Menschen mit schlechten Geografiekenntnissen losfahren.
Herrliche Geschichten aus den bayerischen Untiefen; hervorgebracht von Einem, der seinen Mitmenschen aufs Maul schaut und mit Liebe und Ironie dessen Weltsicht zum Besten gibt.