Hoffnung und Ängste der Kriegszeiten

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titana99 Avatar

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"Das Versprechen" von Hera Lindt beruht auf der wahren Geschichte von Anni Eckardt.

Es geht um die damals 5 jährige Anni, ihre Großeltern und ihre Mutter. Die Geschichte ist in verschiedenen Ortsebenen geschrieben. Anni wird von Ihrer Mutter genau an Heiligabend des Jahres 1944 getrennt. Die Partisanen wollen die Kriegssünden von Hitler an den im Banat lebenden Deutschen ausleben:
Die arbeitsfähigen Frauen werden in Arbeitslager nach Sibirien verschleppt, die alten Leute die nicht mehr arbeiten können sowie die kleinen Kinder werden in ein "Aufbewahrungslager" zum sterben verlegt.
Annis Mutter nimmt der Großmutter auf dem Weg das Versprechen ab, sich um ihre Tochter zu kümmern.

Es wird ein grausamer und langer Weg, Trauer, Resignation und Hoffnung sind die Begleiter.

Es ist ein tief bewegender Roman, der einem wieder einmal zeigt, wie unvorstellbar grausam Menschen zueinander sein können und was es auch auf längere Sicht anrichtet.
Die körperlichen Wunden sind schon schlimm genug, allerdings sind die seelischen Wunden und Folgen unabsehbar und zeigen, dass auch Überlebende nicht immer nur glücklich sind, es geschafft zu haben.

Einzig der stetige Sprung der Ortsebenen mit jeweils einer Ich-Erzählerin im Mittelpunkt (mal Anni, mal die Erzählerin, mal Annis Mutter) waren für mich sehr schwer nachzuvollziehen. Ab der Mitte des Buches dann ändert sich die Zeitebenen so dass es dann einfacher und fließender für mich war.