spannend, temporeich, fesselnd.

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diana pegasus Avatar

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Andreas Winkelmann – Das letzte was du hörst

Als Roya einem Hilferuf folgt und dabei in einen schweren Unfall verwickelt wird, fühlt sie sich schuldig, dass sie Martina nicht retten konnte.
Komissarin Carola Barreis wird zu den Ermittlungen hinzugezogen und macht eine traurige Entdeckung: Der angebliche Selbstmord ist in Wirklichkeit ein Mord und vor dem Tod hat das Opfer den Podcast "Hörgefühlt" gehört.
Auch andere Indizien weisen auf den Podcast hin und so nimmt Carola den Podcaster Marc Maria Hagen unter die Lupe.
Auch Roya, die mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ermittelt für Martina weiter und gerät dabei erneut Lebensgefahr.

Ich habe bereits vor einiger Zeit "Die Karte" von Andreas Winkelmann gelesen.
Der Erzählstil gefällt mir gut, wirkt locker und leicht, sodass ich mich schnell in die Geschichte fallen lassen konnte, die mit der rasanten Autofahrt und dem Unfall von Roya beginnt.
Es gibt zwei Handlungsstränge, während der Strang um Roya und Carola in der Gegenwart beginnt, wird in der Vergangenheit ein Opfer eingemauert und jegliche Flucht aus einem Keller vereitelt.
Wie die beiden Stränge zusammen hängen erfährt man am Ende des Buches und man darf über die überraschende Wendung gespannt sein.
Insgesamt ist der Thriller temporeich und spannend, es gibt kaum ruhige Passagen. An und für sich ist das nicht schlimm, aber zwischenzeitlich wirken die Charaktere sehr aufgedreht und agieren überstürzt. Der Autor gestaltet seine Figuren lebendig, facettenreich und realitätsnah. Dadurch das die Thematik (Podcast) auch noch aktuell ist, wirkt der Thriller realistischer.
Roya scheint das Herz am rechten Fleck zu haben, lange war ich mir nicht sicher, welche Motivation sie verfolgt, ob sie nicht vielleicht sogar etwas mit dem Täter zu tun hat. Sie will Martina helfen, will weiter ihren eigenen Ermittlungen folgen und da sie Reporterin ist, will sie Martinas Geschichte und ihren Verdacht aufschreiben. Das bringt sie unnötig gefährliche Situationen.
Carola Barreis war mir am Anfang unsympathisch, distanziert und ich wusste nicht so recht, ob sie sich wirklich was aus dem Fall macht oder ihre Pflicht nur als lästig empfindet. Man merkt schon, dass sie abgebrüht ist, aber dennoch bringt sie auch die nötige Empathie auf, die es für den Job braucht. Bis zum Ende war ich hin und hergerissen, sie konnte zwar insgesamt ein paar Sympathiepunkte gewinnen, allerdings bräuchte ich noch ein Buch oder zwei mit ihr als Hauptfigur, um sie besser einschätzen zu können. Das ist aber positiv gemeint, denn die Kommissarin sticht aus der Masse heraus, und das gefällt mir gut.

Mir hat der Thriller gut gefallen. Ich mag die überraschenden Wendungen, die Sicht der verschiedenen Figuren, die guten Wechsel zwischen den Zeiten und das man eben nicht alles vorhersehen kann. Durch die verschiedenen Sackgassen blieb der Thriller unvorhersehbar, und auch die Täterwahl überraschte mich ein wenig. Kurzweilig und fesselnd wurde ich durch die Geschichte geführt. Ich werde bestimmt weitere Thriller des Autoren lesen.

Ein Wort noch zu den Schauplätzen: Diese sind detailliert und bildhaft beschrieben, sodass ich mich noch besser auf die Geschichte einlassen konnte.

Das Cover ist einfach gehalten, schwarzer Hintergrund, rot abgesetzt und weiße Schrift. Mich hat es angesprochen.

Fazit: spannend, temporeich, fesselnd. 4,5 Sterne.