Toller Einstieg, aber langweiliger Verlauf

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spannungsjaegerin Avatar

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Meinung:

Mit vier Thrillern konnte mich Andreas Winkelmann schon mit spannenden Geschichten überzeugen und deswegen habe ich auch gerne zu seinem neusten Buch gegriffen. Leider hat es sich für mich als einen vergleichsbaren Fehlgriff herausgestellt.

Obwohl ich selber keine Podcasts höre bin ich offen für Geschichten in denen sie im Vordergrund stehen, so auch in diesem Thriller. Marc Maria Hagen hat mit seinem Podcast «Hörgefühlt» viele Zuhörer, darunter auch die junge Sarah. Immer wenn sie die Möglichkeit dazu hat hört sie sich den Podcast an und nicht nur das Hören selber wird zu einem wichtigen Teil ihres Lebens, sondern auch die Wort, die Marc Maria Hagen an seine Zuhörer richtet. Das hinter seinen hilfreichen Worten der Tod lauert ahnt niemand...

Nachdem ich einen Blick in die Leseprobe geworfen habe, war ich Feuer und Flamme auf die Geschichte. Mit einem flotten Einstieg, der sofort zu Sache kommt, wird der Leser schon mit einer hohen Spannung empfangen. Wer schon den ein oder anderen Thriller von Andreas Winkelmann gelesen hat weiß, dass der Autor seine Geschichten in kurze Kapitel und viele Perspektivwechsel packt und so ist es auch hier. Dadurch gibt es einen flotten Einstieg, der dabei aber an keinem Zeitpunkt unübersichtlich wird, denn die Protagonisten und Szenen sind zunächst sehr unterschiedlich gewählt. Somit fand ich den Anfang noch sehr gelungen und auch spannend.

Schnell war die Grundlage der Geschichte jedoch aus erzählt und nach den ersten vielleicht 50 Seiten kam für mich nur wenig spannendes hinzu. Dadurch fand ich das Lesen zunehmend langweiliger und jede Szene hat der Vorherigen geähnelt. Auch die Informationen, die neu hinzukommen, waren nicht wirklich überraschend und konnten die Geschichte dadurch leider nicht in eine positive Richtung heben. Die Geschichte nimmt keine wirklichen Wendungen bleibt also ein Stück weit vorhersehbar. Auch die Charaktere haben leider nicht dazu bei getragen, dass mir der Thriller ein Stück besser gefallen hat. Zwar finden sich verschiedene Protagonisten und es gibt einige Einblicke in das Privatleben, aber trotzdem bin ich bis zum Schluss nicht mit ihnen warm geworden.
Das Cover, der Titel und der Klappentext lassen darauf schließen, dass in dem Thriller der Podcast «Hörgefühlt» eine wichtige Rolle spielt. Es stimmt zwar, dass der Podcast einen großen Platz einnimmt, aber den Sinn dahinter, warum es sich in dem Thriller unbedingt um einen Podcast drehen muss, habe ich leider nicht wirklich verstanden und ich fand jede Szenen langweilig, in der ein Ausschnitt aus dem Podcast eingebaut wurde.

Obwohl mich das Buch beim Lesen einfach nicht abholen wollte, wollte ich dennoch wissen ob die große Überraschung nicht doch bis zum Schluss aufgehoben wurde. Auch wenn ich mit der Auflösung nicht gerechnet habe und sie im gesamten gut durchdacht ist, konnte sie mich nicht wirklich vom Hocker reißen. Es hat sogar ein paar Seiten gedauert, bis ich den ganzen Zusammenhang wirklich verstanden habe. Ich war von dem Ende mehr enttäuscht als begeistert.

Was in der Leseprobe noch so rasant gestartet hat, hat sich für mich zu einer langweiligen Geschichte entwickelt. Von mir bekommt der Thriller 2.5⭐ und deswegen empfehle ich eher zu einem der anderen Thriller des Autors zu greifen.