Einfühlsam schön

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ravenna Avatar

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Ganz gespannt war ich auf das neue Buch von Sarah Saxx „Das Licht in meiner Dämmerung“. Zunächst einmal fällt das wahnsinnig tolle Cover auf. Ein Cover, welches zum Träumen einlädt, jedoch nichts über den Inhalt vermuten lässt. Es macht auf jeden Fall neugierig auf mehr.
Meine Freude war daher groß, dass ich Glück hatte und das Buch vorablesen durfte, denn bereits die Leseprobe war mehr als spannend und die Erwartung sehr hoch. Wie gewohnt schmeißt die Autorin einen mitten ins Geschehen. Und dies bedeutet man findet sich auf der Flucht. Sofort spürt man Eleonores Angst, als sie durch den Wald läuft, um ihren Entführern zu entkommen. Die Äste, die sie dabei streifen, kann man auf der eigenen Haut spüren, man fühlt die eisige Kälte auf der Haut, als sie in den Fluss springt, die Hoffnung, als sie dieses Auto sieht, die Erleichterung und den Schmerz. Man ist sofort gefangen und fühlt mit ihr. Sarah Saxx hat eine wunderbare Art zu schreiben und macht die Geschichte zu einem wahren Kopfkino. Alles fühlt sich real an – als sei man dabei.
Auch der weitere Verlauf der Geschichte ist sehr authentisch, auch wenn ich mir hier und da etwas mehr Tiefe und eine andere Wendung gewünscht hätte. In der Mitte der Geschichte nimmt die Spannung meiner Meinung nach etwas ab und plätschert vor sich hin, bevor es zum großen Showdown kommt, der viel zu kurz ausgefallen ist.
Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und man muss sie alle ins Herz schließen. Ethan ist der verschlossene Einsiedler, der schlimmes erlebt hat und somit niemand traut – nicht mal sich selbst. Die eher lebenslustige Eleonore, musste den Tod ihres Zwillingsbruders aus nächster Nähe miterleben und muss sich nun vor dessen Mördern verstecken. Beide müssen mit ihren Dämonen und Schicksalen zurechtkommen. Für mich sehr interessant und wunderbar dargestellt, wie unterschiedlich die beiden damit umgehen. Während Ethan sich für die Einsamkeit entschieden hat, kann Eleonore ihr Schicksal nicht akzeptieren. Sie gibt nicht auf, versucht vorwärts zu schauen und dabei noch Ethan „zu retten“. Beide machen eine Entwicklung im Laufe der Geschichte durch. Ich fand es schön zu sehen, wie der störrische Mann langsam auftaut und Eleonore an sich ranlässt. Die Autorin es wunderbar und vor allem authentisch umgesetzt.
Fazit:
Eine sehr gefühlvolle und emotionsgeladen Geschichte, die einem fesselt.