Das Liebespiel

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katinka1081 Avatar

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Es wird die Geschichte der Familien Varick und Weld erzählt. Alles beginnt im Jahr 1957 als Ada Varick und Luce Weld eine Affäre haben. Beide sind verheiratet und haben bereits Kinder. Adas Mann bekommt Wind von der Affäre seiner Frau und kurz darauf verschwindet Luce spurlos. Erst Jahre später rollt ein Schädel mit einem Einschussloch bei Arbeiten aus der Kiesgrube. Auch wenn es niemand ausspricht, so weiß doch jeder, dass es sich dabei nur um Luces Schädel handeln kann.
Zeitsprung. Wir schreiben das Jahr 2004. Marne, Luces Enkelin wird von ihrem Bruder zurück zur Familie geholt. Dort begegnet sie Ray, Adas jüngstem Sohn und schnell kommen die Beiden sich näher.

Das Buch hat mich sehr zwiegespalten zurück gelassen. Einerseits ist da dieser tolle Schreibstil von Dawn Tripp, anderseits ist da die Handlung von der ich mir mehr versoprochen habe.
Dawn Tripp hat einen unverwechselbaren Stil. Sie wechselt zwischen kurzen, fast schon telegrammstilartigen Sätzen und längeren detaillierten. Ihr Stil ist sehr poetisch und erinnert manchmal an Gedichte.

"Grauer Himmel. Weißer Vogel. Flügel falten sich in den Saum einer Wolke, verschwinden."

Die Handlung kommt leider nicht so gut weg. Die Geschichte der Familien entwickelt sich langsam. Es wird in verschiedenen Zeiten und aus wechselnden Erzählerperspektiven erzählt. Diese sind aber klar gegliedert, so dass man nachvollziehen kann, wer erzählt und ob es sich um einen Rückblick oder die Gegenwart handelt. Im letzten Drittel wird die Geschichte meines Erachtens nach immer flacher. Es wird zwar noch das ein oder andere Geheimnis gelüftet, doch einiges ist für den Leser voraussehbar. Vor allem das Ende hat mich etwas enttäuscht. Ich hätte gerne noch mehr erfahren, vor allem wie sich die Ereignisse um Ray und Marne weiter entwickeln.

Mein Fazit: toller, poetischer Schreibstil, aber etwas flache Geschichte.