Geheimes Spiel - Spiel mit Geheimnissen

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Ihr Mann, die Drohung, ihr Tonfall..., sollten eine Warnung darstellen für Luce Weld, der 1957 eine Affaire mit der verheirateten Ada Varick hatte. Drei Jahre später wird sein Schädel aufgefunden, mit einer Schussverletzung. Doch niemand in der Kleinstadt in New England hat etwas gehört oder gesehen, dennoch fällt der Verdacht auf Adas eifersüchtigen Ehemann Silas. 50 Jahre später beginnt Luces Tochter Jane zu recherchieren, nicht ahnend dass ihre Tochter Marne bereits dem Charme eines von Adas Söhnen erlegen ist und die Geschichte sich zu wiederholen scheint. Außerdem hat sie irgendwie Frieden geschlossen mit Ada, mit der sie sich zu endlosen Scrabble-Spieleabenden trifft, und die sie zu schätzen lernt.

Dawn Tripp macht den Leser neugierig auf die zu lüftenden Geheimnissse - der englische Titel "Game of secrets" transportiert dies vielleicht etwas weniger kitschig und eher mysteriös. Wie beeinflusst die Vergangenheit die Gegenwart und was verbindet und trennt die beiden Familien gleichermaßen? Wie gut kennt man seinen Nächsten wirklich? Und wie verbinden sich die verschiedenen Charaktere, Perspektiven und Zeitebenen zu einem sinnstiftenden Mosaik? Durch viele Zeit- und Perspektivsprünge konnte ich mich auf keine der Figuren richtig einlassen, da ständig jemand anderes erzählt hat und man schnell den Überblick verlieren kann. Ebenso wechseln die Jahresrückblenden häufig hin und her. Ich habe für dieses Buch sehr lange gebraucht, da sich kein Spannungsbogen entwickelte. Es kommt zu keinen wirklichen Wendungen oder Auflösungen, das Buch plätschert so vor sich hin ohne einer festen Struktur zu folgen. Die endlosen Beschreibungen der Scrabblespiele und Bepunktung der Wörter haben mich schnell gelangweilt und den Lesefluss gestört. Ich lese gerne Krimis und Familiengeschichten, aber diese lässt sich weder als das eine noch als das andere einordnen. Für meinen Geschmack beantwortet Dawn Tripp zu wenige der aufkommenden Fragen, die sich beim Lesen stellen, das Buch bleibt ohne Höhe- und Wendepunkt. Ein Liebes-Thriller ist es für mich keinesfalls, eher ein Entwicklungsroman der Figuren Jane und Ada.