Komplizierte Familienbande

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Zum Inhalt: Von den Beziehungen der Familien Weld und Varick erzählt der Roman "Das Liebesspiel" in epischer Breite von 1957 bis 2004. Unter Zuhilfenahme eines Scrabble-Spiels wird das Geflecht langsam entwirrt.

Zum Cover: Der Blick durch das Fenster auf das ruhige Meer spiegelt den langsamen und bedächtigen Erzählfluss der Autorin und die Sehnsucht der Protagonisten wider und ist daher gut gewählt.

Mein Eindruck: Obwohl es Dawn Tripp auf eine fast unnachahmliche Weise gelingt, Bilder heraufzubeschwören und Orte und Personen mit deren Gefühlen und Handlungen zu beschreiben, versäumte sie es, mich zu fesseln. Trotz vieler Zeiten- und Perspektivwechsel geriet die Geschichte eintönig und langatmig. Immer wieder wurde das Duell zweier Damen beschworen, die den gleichen Mann liebten (als Tochter und Geliebte), immer wieder kam es nicht zum finalen Schuss, sondern nur zu einer weiteren Episode aus der Vergangenheit eines Familienmitglieds. Alles plätscherte in einem langen, ruhigen Fluss. Der Todesfall zu Beginn des Buches hätte theoretisch eine dramatische Rolle spielen können, praktisch durfte der Leser aber nur das undramatische Dahinleben der folgenden Generationen betrachten. Zwar gab es einige Zäsuren (Todesfälle, Lieben und Liebeleien), die aber nicht in Höhepunkte gipfelten, sondern genauso geruhsam geschildert wurden, wie das Fischen oder der Gang ins Diner.

Fazit: Kein Liebesthriller, keine Spannung, schöne Bilder ohne bleibenden Eindruck

2 Sterne