Spitzt sich ohne Erklärung zu schnell zu
Auf "Das Lied des Propheten" von Paul Lynch habe ich mich sehr gefreut, wenn man das so sagen kann. Immerhin geht es um Irland als autoritären Staat. Das ist nun nicht unbedingt ein Thema, das erfreuliche Lektüre verspricht. Lesen ist für mich persönlich jedoch nicht ausschließlich Vergnügen und seichte Unterhaltung. Ich verspreche mir vom Lesen auch Herausforderung und Denkanstöße.
Beides habe ich hier leider nicht gefunden, was mich im Nachhinein auch etwas ratlos zurücklässt, indem ich mich nämlich gefragt habe, weshalb dieses Buch den Pulitzer-Preis gewonnen hat.
Der Roman beginnt bereits auf der ersten Seite spannungsgeladen. Die irische Polizei klopft an die Haustür der Familie Stack und verlangt den Hausherrn. Mutter Eilish verhält sich bereits eingeschüchtert - wie das berüchtigte Reh vor den Autoscheinwerfern. Immerhin ist sie Mutter von vier Kindern. Sie hat Verantwortung. Später kommt ihr Mann Larry nach Hause, nimmt die Ladung der Polizei jedoch nicht ernst. Wenig später nimmt Eilish die Polizei nicht ernst. Dann hat sie wieder pure Angst. Und vice versa.
Das ist derart inkonsequent, dass ich das durchaus ärgerlich fand. Man kann das als Hin- und Hergerissenheit im Anfang der neuen Verhältnisse verstehen. Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen? Kam einfach eine neue Partei an die Macht und hat einfach alles neu etabliert? Beim Lesen kam es mir so vor, als hätte der Autor einfach die historischen Verhältnisse des NSDAP-Regimes in Deutschland eins-zu-eins auf das moderne Irland projiziert, ohne etwas zu erklären.
Fazit: Das Buch liest sich sehr gut. Man merkt schon, dass Paul Lynch schreiben kann. Trotzdem hat mich der Roman leicht verärgert und irritiert zurückgelassen. Schwieriges Buch, das ich weder ablehnen noch empfehlen kann.
Beides habe ich hier leider nicht gefunden, was mich im Nachhinein auch etwas ratlos zurücklässt, indem ich mich nämlich gefragt habe, weshalb dieses Buch den Pulitzer-Preis gewonnen hat.
Der Roman beginnt bereits auf der ersten Seite spannungsgeladen. Die irische Polizei klopft an die Haustür der Familie Stack und verlangt den Hausherrn. Mutter Eilish verhält sich bereits eingeschüchtert - wie das berüchtigte Reh vor den Autoscheinwerfern. Immerhin ist sie Mutter von vier Kindern. Sie hat Verantwortung. Später kommt ihr Mann Larry nach Hause, nimmt die Ladung der Polizei jedoch nicht ernst. Wenig später nimmt Eilish die Polizei nicht ernst. Dann hat sie wieder pure Angst. Und vice versa.
Das ist derart inkonsequent, dass ich das durchaus ärgerlich fand. Man kann das als Hin- und Hergerissenheit im Anfang der neuen Verhältnisse verstehen. Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen? Kam einfach eine neue Partei an die Macht und hat einfach alles neu etabliert? Beim Lesen kam es mir so vor, als hätte der Autor einfach die historischen Verhältnisse des NSDAP-Regimes in Deutschland eins-zu-eins auf das moderne Irland projiziert, ohne etwas zu erklären.
Fazit: Das Buch liest sich sehr gut. Man merkt schon, dass Paul Lynch schreiben kann. Trotzdem hat mich der Roman leicht verärgert und irritiert zurückgelassen. Schwieriges Buch, das ich weder ablehnen noch empfehlen kann.