Selbstzweifel, Erwachsenenzweifel und Familiengeheimnisse

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
tim-othy Avatar

Von

Die italienische Schriftstellerin Elena Ferrante – ein Pseudonym, geschuldet ihrer frei gewählten Anonymität – beschreibt in ihrem neuen Roman "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen" das Erwachsenwerden der jungen Giovanna. Der Roman spielt, wie die von ihr zuvor geschriebene "Neapolitanische Saga", in Neapel und erzählt aus der Ich-Perspektive von den Selbstzweifeln, Ängsten und Unsicherheiten des jungen Mädchens, das sich in Selbstwahrnehmung bezogen auf sich selbst, aber auch zu ihrer Familie zur jungen Erwachsenen entwickelt.

Mit kindlicher Naivität, aber gesunder Neugier tastet sie sich zunehmend in die Welt der Erwachsenen, versucht ihre Denkweisen zu verstehen und sich selbst und ihre Familie zu akzeptieren. Familiäre Spannungen erwecken in Giovanna Denkanstöße die Welt der Erwachsenen auf Gerechtigkeit zu hinterfragen und dem Geheimnis geschwärzte Familienfotos auf den Grund zu gehen.

Der emotional feinfühlige Erzählstil aus kindlicher Perspektive erinnert an „Wer die Nachtigall stört“ von Harper Lee, wobei die Inhalte klar differieren. Ein sehr gelungenes Buch mit ausgefeilten Charakteren, deren Entwicklung zu begleiten ein wahrer Genuss sein wird.