Lesegenuss!!!
Eigentlich eine recht unspektakuläre Geschichte, die Elena Ferrante in ihrem neuen Roman erzählt - eine Geschichte, die wir alle kennen - die Geschichte vom Erwachsenwerden. Die dreizehnjährige Giovanna, Neapel in den 90-ern (wobei diese Zeit eine eher untergeordnete Rolle spielt), einem gutbürgerlichen Elternhaus entstammend. Als Leser*in dürfen wir Giovanna bei ihrem Erwachsenwerden begleiten - und das besondere ist, Ferrantes Geschichte ist weit mehr als nur ein 'coming of age' - es geht um Bildungsunterschiede, um Familienkonflikte und vor allem um die Suche nach der eigenen Identität. Giovannas Schlüsselerlebnis zu beginn ist, wie sie zufällig mitbekommt, dass ihr Vater sie mit seiner Schwester, Giovannas Tante vergleicht, die er als hässlich bezeichnet. Dies erlebt Giovanna als eine extreme Kränkung ihres Selbstwertgefühls und ist im Folgenden bemüht, ihre Tante Valleria kennenzulernen, nicht nur um für sich die Frage zu beantworten, ob sie selbst tatsächlich hässlich sei, sondern vor allem auf der Suche nach der eigenen Identität. Mit diesem Vorhaben reift Giovanna heran zu einer jungen Frau, entwickelt Sehnsüchte nach einem anderen Leben (idealisiert den um Jahre älteren Intellektuellen Roberto), findet am Ende aber zurück zu einem bescheidenen Anfang für ihr Erwachsensein, indem ihre geheime Liebe zu Roberto sich nicht erfüllt, aber der Anlass ist, sich in all ihrer Sehnsucht von dem 'einfach gestrickten' Rosario entjungfern zu lassen und so das Ende der Kindheit einzuläuten.
Elena Ferrante ist eine großartige Geschichtenerzählerin - fast schon egal, was sie erzählt - es ist reinste Poesie. Selten ist es jemandem gelungen die Irrungen und Wirrungen dieser Lebensphase derart differenziert, einfühlsam und auch gleichzeitig nüchtern zu erzählen.
"Wir beide sind nunmal so, bei schönen Gedanken werden wir schön, aber bei schlechten werden wir hässlich, die müssen wir uns aus dem Kopf schlagen."
Und der zentrale Satz des Buches lautet vielleicht "Ich muss wissen, wer ich wirklich bin und was für ein Mensch ich werden kann."
Unbedingt lesen!!!
Elena Ferrante ist eine großartige Geschichtenerzählerin - fast schon egal, was sie erzählt - es ist reinste Poesie. Selten ist es jemandem gelungen die Irrungen und Wirrungen dieser Lebensphase derart differenziert, einfühlsam und auch gleichzeitig nüchtern zu erzählen.
"Wir beide sind nunmal so, bei schönen Gedanken werden wir schön, aber bei schlechten werden wir hässlich, die müssen wir uns aus dem Kopf schlagen."
Und der zentrale Satz des Buches lautet vielleicht "Ich muss wissen, wer ich wirklich bin und was für ein Mensch ich werden kann."
Unbedingt lesen!!!