Mittelschicht meets Gosse

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claudiamarie Avatar

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Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag.

Schauplatz: eine neapolitanische Familie, Bildungsbürgertum.

Giovanna, die Teenager -Tochter wächst privilegiert auf.

Sie fühlt sich geliebt und geachtet bis sie eines Tages den Vater sagen hört, sie sei sehr hässlich wie ihre Tante Vittoria.

Eine Welt bricht zusammen und Giovanna begibt sich auf Suche nach Vittoria.

Diese verkörpert ein ganz anderes Neapel. Sie ist laut, ordinär und hat mich in ihrer Derbheit an Lila aus der neapolitanischen Saga erinnert.

Es tun sich Abgründe auf und die Fassade der Mittelschicht bröckelt gewaltig.

Die Tünche der Bürgerlichkeit ist dünn.

Obwohl die pubertären Probleme der Sinnsuche Giovannas teilweise gewaltig nerven, sind doch die Protagonistinnen lebendig gezeichnet, wie man es von dieser Autorin gewöhnt ist.

Ein gelungener neapolitanischer Coming of Age Roman.

Ich freue mich auf noch mehr Bücher dieser genialen Autorin.

Forza Elena Ferrante!