Realitätsnah

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syndala Avatar

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Für mich ist dieses Buch insofern einzigartig, als das ich keinen einzigen der vorkommenden Charaktere auch nur im entferntesten sympathisch fand. Trotzdem hat es Elena Ferrante geschafft eine so überzeugende und realitätsnahe Betrachtung aufzustellen, das ich nicht umhin kam weiter zu lesen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die Protagonistin Giovanna, welche die Geschichte aus ihrer Sicht heraus erzählt. Thematisch bezieht sich das Buch im wesentlichen auf die Themen: Pubertät, Liebe und erwachsen werden.
Besonders gelungen an diesem Werk finde ich die fortwährende Selbstreflexion der Protagonistin und die Schlüsse, die sie daraus zieht. In den meisten Fällen erkennt sie welches Verhalten angebracht wäre, entscheidet sich jedoch bewusst dagegen.

Das Ende des Buches ist so abrupt und offen, wie es auch das Leben selbst ist. Normalerweise bin ich kein Freund solcher offenen Enden. Im vorliegenden Fall ergibt sich für mich daraus allerdings ein stimmiges und passender Schluss.

Gesamt lässt sich sagen: „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ ist ein interessantes Buch, welches ich teils mit Faszination gelesen habe. Nochmal werde ich es wohl aber nicht lesen.