Seifenoper war beim Lesen leider nicht zu vermeiden.

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Lange wurde dieser Roman erwartet:eEin neues Buch von Elena Ferrante. Die Frage, die sich vermutlich jeder stellt, ist es so gut wie die Neapolitanische Saga?

Aber zunächst worum geht es in „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“: Die Heldin heißt Giovanna, eine wohlerzogene Tochter zweier Gymnasiallehrer aus Neapel. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt und Giovanna blickt retrospektiv auf ihr Leben zurück. Genauer gesagt auf die Jahre zwischen 13 und 16. In den Jahren ihrer Pubertät lernt sie ihre Tante Vittoria kennen und mit ihr einen neuen Blick auf ihre Familie und die Welt im Allgemeinen.

Thematisch begibt sich Ferrante auf das Gebiet eines Coming of Age Romanes: Giovanna erlebt, dass die Welt ihrer behüteten Kindheit zerbricht. Die Pubertät ändert alles, sie erlebt das Auseinanderbrechen einer Familie, die erste Liebe und erkennt den Ernst des Lebens.

Auf stilistischer Ebene ist der Roman ein gutes Handwerkserzeugnis, man merkt die Leidenschaft mit der Ferrante an ihrem Text arbeitet und wie viel ihr ihre Figuren bedeuten. Man merkt dem Roman aber auch eine gewisse Schreibroutine an, was per se nichts Verkehrtes ist, aber so auch keinen Platz für Überraschungen lässt. Durch den Still von Ferrante ist es ein Leichtes sich in die Gegebenheiten der Geschichte hineinzuversetzen, doch hapert es ein bisschen an der Geschichte, die hier erzählt wird. Die Thematik es Erwachsenwerdens ist durchaus interessant in Szene gesetzt worden, streift aber häufig an Klischees und Stereotypen vorbei. Alles in allem ist „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ ein unterhaltsames Buch, das durchaus Freude beim Lesen erzeugt hat. An die Neapolitanische Saga von Ferrante kommt es aber nicht heran und der Beiklang einer Seifenoper war beim Lesen leider nicht zu vermeiden.

Ein Buch, das man lesen kann, jedoch nicht unbedingt muss