Berührende Schilderung

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emma winter Avatar

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Das Cover hat mich nicht unbedingt angesprochen, aber der Klappentext um so mehr. Den Titel finde ich leider auch nicht gelungen, obwohl er thematisch passt. Er hat wenig mit dem Originaltitel zu tun und scheint das aktuell bei Büchertiteln beliebte Relativpronomen zu verwenden (Der Mann, der ... etc.), weil es bei einigen Bestsellern verwendet wurde und möglicherweise allein dadurch Kaufinteresse wecken soll.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung wird aus Stefanias Sicht beschrieben, mit klaren Worten und einer guten Beobachtungsgabe aus kindlichen Augen. Stefania ist sofort sympathisch. Sie ist trotz ihrer jungen Jahre in der Lage, ihre Interessen gegen die Mutter durchzusetzen und sich bei ihrer Arbeitgeberin unentbehrlich zu machen. Sie zeigt bereits jetzt Eigenschaften, die ihr im Verlauf der Handlung helfen werden: Mut, Einsatzbereitschaft, Eigensinn, Freundlichkeit und Gerechtigkeitssinn.
Ich würde das Buch sehr gerne zu Ende lesen. Es ist zwar bekannt, wie die Geschichte ausgeht, aber dennoch wurde in der kleinen Leseprobe bereits Spannung aufgebaut. Der Prolog, der 1942 spielt, läßt Max nachts an Stefanias Tür klopfen. Die Handlung setzt dann einige Jahre zuvor ein. Bereits am Ende der Leseprobe steht der Polenfeldzug kurz bevor. Was ist in diesen Jahren bis zum nächtlichen Klopfen geschehen? Wie hat sich die Welt in dem kleinen Laden, in Stefanias engerer Umgebung verändert? Und was läßt sie schließlich die todesmutige Entscheidung treffen, mehr als zehn Menschen auf dem Dachboden zu verstecken?
Ich erwarte eine dramatische, spannende und herzergreifende Geschichte, in der die Menschlichkeit siegt.