Brauchen wir zu diesem Thema wirklich noch ein Buch?

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Wann ist ein Thema wie der Nationalsozialismus, so viele Bücher darüber auch schon geschrieben wurden, hinreichend ausgeschöpft? Die Frage finde ich berechtigt, muss aber für mich sagen: vermutlich niemals. Jedes Buch hat das Potenzial, eine originelle Facette einzubringen, eine neue Seite dieser traurigen Zeit zu beleuchten. Dennoch hatte ich an das Buch hohe Ansprüche und war etwas überrumpelt, als es diese übertroffen hat.

Ich habe nicht damit gerechnet, dass mir Fusia auf den paar Seiten, die ich mit ihr verbracht habe, so ans Herz wächst. Ich finde ihre Gedankengänge interessant und bezaubernd und wünsche ihr so viel Gutes im Leben, obwohl ich weiß, wie viel Schreckliches sie wird ertragen müssen. Dann ist da noch die Dramatik mit Izio, den sie liebt, und dann ist aber ausgerechnet Max derjenige, der fliehen kann. Basiert das wohl auch auf der wahren Begebenheit oder ist das künstlerische Freiheit? Wird Izio entgegen allen Erwartungen auch fliehen können? Oder wird sich zwischen Max und Fusia eine Liebesgeschichte entspinnen? Ich weiß nicht, wie ich letzteres finden würde.

Ich würde dieses Buch vermutlich nicht lesen wollen, wenn ich nicht so investiert in das Leben der Figuren wäre. Dass es der Autorin gelungen ist, mich auf so wenig Seiten in den Bann zu ziehen, spricht wirklich für sie. Ich muss dieses Buch unbedingt lesen!

Einige Worte noch zum Cover: Das passt meiner Meinung nach leider gar nicht und lädt auch nicht dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen. Ich empfinde es gleichzeitig als nichtssagend und zu positiv für die Thematik des Buches, selbst, wenn man an die unbeschwerte Zeit Fusias vor dem Fall der ersten Bomben denkt. Das ist natürlich sehr bedauerlich, weil das Buch so vielen potenziellen Leser*innen entgeht.