Erinnerungen

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laura.liest.zuviel Avatar

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Ehrlich gesagt, habe ich mich nicht gut gefühlt beim Lesen dieses Buches, denn es ist voller Grausamkeit, Angst und Tod. Aber diese Grausamkeiten, diese Angst und diese Toten hat es wirklich gegeben und ich denke nicht, dass ich das Recht habe, diese Vergangenheit in Vergessenheit geraten zu lassen, nur weil ich mich nicht gut gefühlt habe, wenn ich daran zurückdenken musste.
Ich meine, wir alle haben im Geschichtsunterricht von Konzentrationslagern und den Grausamkeiten der Nationalsozialisten gehört, haben die Namen und Daten gelernt, aber haben wir es wirklich begriffen? Dass das alles nicht nur Geschichten sind, sondern dass es sich um das Leben von echten Menschen gehandelt hat? Dass es in Wirklichkeit vermutlich noch viel schrecklicher war, als irgendein Buch oder Dokumentarfilm es je wird darstellen können?
Mich konnte dieses Buch jedenfalls davon überzeugen, dass ich froh sein kann, in der heutigen Zeit zu leben. Es hat mir die Zeit der Grausamkeiten näher gebracht, sie bewusster werden lassen, ohne dass es mir wie ein Lehrbuch vorkam. Es könnte sich genauso gut um ein dystopisches Jugendbuch handeln und nicht um eine wahre Geschichte. Auf seine Weise war es unaufdringlich. Trotzdem glaube ich nicht, dass etwas bewusste beschönigt wurde.
Die Geschichte über Stefania, die 13 Juden auf ihrem Dachboden versteckte, ist wirklich so geschehen und das ist fast unglaublich. Wenn es denn nicht wahr wäre. Die Autorin hat zum Ende des Buches erklärt, wie sie dieses Stück Geschichte in ein Jugendbuch verwandelt hat und es ist grandios, was sie dafür alles auf sich genommen hat.
Besonders berührend fand ich, dass diese Geschichte immer noch voller Liebe und Hoffnung und Freude wahr, dass das Leben auch immer einen Lichtblick bereithält, egal wie dunkel es ist. Das war irgendwie eine Erleichterung.
Camerons Stil zu Schreiben, war perfekt für dieses Buch. Klare Worte, keine Beschönigungen und wenig drum herum. Einfach die Wahrheit in angemessenen Worten verpackt.
Letztendlich habe ich das Buch doch sehr gern gelesen und konnte es nicht mehr weglegen. Ich glaube, ich wäre froh gewesen, wenn ich es in der Schule gelesen hätte.