Wahre Heldinnen

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mel.e Avatar

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"Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete" erzählt schonungslos von einem jungen Mädchen, die sich gegen Hass und grausamen Morden stellt, um Menschenleben zu retten, obwohl dieses unter Todesstrafe gestellt ist. Stefania findet Mittel und Wege, um immer wieder mit denen im Ghetto lebenden Menschen in Kontakt zu treten und Medikamente und Lebensmittel hineinzuschmuggeln. Sie bringt sich oftmals in große Schwierigkeiten und dennoch gibt sie nicht auf und findet immer wieder Mittel und Wege um zu helfen. Das Überleben wird für alle Beteiligten schwierig und Angst und Hunger ist ein täglicher Begleiter. Schonungslos und erzählt die Autorin von einem Leben im Jahr 1939 in Polen, bis hin zum Kriegsende, der endlich ein Leben ohne Angst und Schrecken bescheren wird. Faszinierend ist, wie sehr Stefanie auch nach Kriegsende noch angefeindet wird, da sie es geschafft hat zu retten und Menschen nicht zum Tode verurteilt wurden. Den Bruch zu ihrer Mutter empfand ich als sehr hart und es zeigt auf, wie wenig Menschen nach Kriegsende gelernt haben, da sie die Ausrottung und Brutalität gegenüber Juden als richtig empfinden. Es hinterlässt in mir ein ungläubiges Kopfschütteln, da ich die Gedenkstätte Ausschwitz besucht habe und die Gräueltaten mir daher noch genau vor Augen standen.
Ein Roman, der aufzeigt, das es auch in dieser unbarmherzigen Zeit Menschen gegeben hat, die trotz der großen Angst Menschen zu verstecken und für ihr Überleben zu sorgen. Es hat sie gegeben und daher sind sie wahre Helden und Heldinnen. Stefania und Helena sind junge Frauen / Mädchen, die einiges auf sich nehmen und sich immer bewusst sind, sollten sie entdeckt werden, wird es auch ihr Leben kosten. Es ist beeindruckend und erschütternd, was sie in ihren jungen Lebensjahren erleben und erdulden mussten und welch eine Stärke sie beweisen in all dem, was ihnen widerfährt. Das Grauen der damaligen Zeit ist authentisch wiedergegeben und lässt mich Zeitzeuge werden.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, denn diese Geschichte, die nur eine von vielen ist, die erzählt werden muss, bewegt zutiefst und erfüllt mich letztendlich mit großer Freude, auch wenn es nur für einige wenige Menschen ein Happy End gab, so ist es doch ganz wunderbar dieses zu verfolgen. Am meisten bewegt mich, das die Autorin die Geschichte weitererzählt, indem sie mir Fotos und Lebensgeschichten der Betroffenen präsentieren kann, die die Begebenheiten um einiges schmerzlicher wirken lassen. Ein Roman, der nicht nur lesenswert ist, sondern auch Wahrheiten beinhaltet, die noch heute aktuell sind, wenn man sich unsere politische Lage ansieht.

5 Sterne