Wunderbar

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heidersv Avatar

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Ein Wunder, anders kann man es nicht nennen: ein polnisches Mädchen (Stefania, genannt Fusia) vom Land beginnt in der Stadt bei einem jüdischen Händler zu arbeiten und findet sich recht schnell zurecht. Bald funkt es zwischen ihr und einem der Söhne, doch dann kommt der Krieg. Zunächst noch auf der „russischen“ Seite Polens bekommt sie mehr und mehr Antisemitismus zu sehen, dann kommen die Deutschen und es wird richtig böse.
Juden: ab ins Ghetto, und Fusia versorgt die Familie so gut sie kann durch Verkauf der Dinge, die schnell beiseite geschafft und versteckt werden konnten. Doch das Risiko steigt mit jedem Tag. Der eine Sohn der Familie, der mit dem sie befreundet war, der sie heiraten wollte, stirbt durch einen dummen Zufall im Arbeitslager. Die Deportationen beginnen und letztlich hat sie 13 (!) aus dem Ghetto geflohene Juden auf ihrem Dachboden, die sie tatsächlich durch den Krieg hindurch bis zur Befreiung durch die russische Armee durchbringen konnte. Immer in Angst um sich und um ihre kleine Schwester, um die sie ja noch auch kümmert.
Wie sie das macht, wie viele Probleme sie bekommt, all das wird eindringlich geschildert. Ebenso, wie sie dem anderen Sohn der Familie immer näher kommt. Es ist ein Roman „nach einer wahren Geschichte“. Die Autorin hat sich von ihrem Sohn und ihrer Schwester die Geschichte erzählen lassen und diese Notizen zu einem Roman zusammengeschrieben, der sicher irgendwo natürlich Fiktion ist, aber eben auf real Erlebtem fußt. Es gab eben nicht nur Oskar Schindler. Und Fusia reift in Windeseile, sie bemerkt sogar, dass nicht alle Deutschen schlecht sind.
Im Nachwort, das ein paar Fotos der beteiligten Personen zeigt, wird kurz die Geschichte der Personen weiter erzählt. Das ist eine nette Ergänzung und rundet das Buch so richtig ab.