Anklänge an südamerikanische Autoren

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barbara62 Avatar

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Wenn ich es nicht besser wüßte, hätte ich vermutet, dass der Autor Südamerikaner ist. Der magische Realismus hat mich zu dieser Annahme veranlasst, allerdings gibt es hier im Gegensatz zur südamerikanischen Literatur eine nachvollziehbare Erklärung für das Wunder der Auferstehung...
Besonders gut gefällt mir wie immer die Übersetzung von Svenja Becker, die ich aus den Büchern von Isabel Allende bestens kenne. Der Text liest sich flüssig und angenehm und man hat den Eindruck, einen Hauch der spanischen Originalsprache durchzuspüren. Oder ist das nur Einbildung?
Die Leseprobe scheint nicht der Beginn der Buches zu sein. Erzählt wird eine Geschichte aus der Familiengeschichte des Erzählers um eine "Ärztin", die auf einer Insel nach einem Schiffbruch für die Beerdigung der Toten sorgen lässt und einen von ihr persönlich geborgenen, scheinbar ertrunkenen Seemann aus für sie selber nicht begreiflichen Gründen in der eigenen Familiengruft bestatten lässt. Als kurz darauf ein Unwetter ausbricht, wird der gesamte Friedhof unterspült, die Toten kommen wieder ans Tageslicht und der Sarg mit dem inzwischen aus seiner Erstarrung erwachten, ganz und gar nicht toten Seemann, landet bei ihr. Etwas mehr als zwei Jahre später wird er ihr zweiter Ehemann werden.
Ich habe die beiden Kapitel sehr gerne gelesen, eben wegen der oben erwähnten Anklänge an den magischen Realismus, und ich würde zu gerne erfahren, wie es weitergeht. Besonders gut gefällt mir auch das bunte Cover, wobei ich im Moment noch nicht beurteilen kann, in wie weit es wirklich zum Buch passt.