poetisch und drängend

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druckdeufel Avatar

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Der Alptraum einer jeden Mutter, hier ist er eingetreten: die achtjährige Carmel ist verschwunden.
Unmittelbar will ich als Leserin wissen, was geschehen ist, muss mich aber gedulden, denn nun werden aus wechselnder Perspektive (Mutter, Tochter) Erinnerungen geschildert, Beziehungen erklärt. Hierbei gelingt meiner Meinung nach die Tochterperspektive bei weitem nicht so glaubhaft wie die der Mutter, die Darstellung der Ichperspektive einer Achtjährigen muss aber auch als besondere Herausforderung anerkannt werden.
Anrührend, behutsam, liebevoll geht die Mutter mit der Erinnerung um, so wie sie früher mit ihrer Tochter umging.
So wie das Mädchen auf dem Cover im Sprung erstarrt, so bleibt auch die natürliche Mutter-Kind- Entwicklung vereitelt, die Vergangenheit gerät zu Momentaufnahmen, die poetisch und drängend geraten.
Beinahe so drängend wie der Wunsch, jetzt hier und gleich weiterlesen zu wollen.