Carmel

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cilento Avatar

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Die Aufmachung des Buches mit dem ganz besonderen Cover sticht beim öffnen sofort hervor. Diese Art habe ich bisher noch nirgends gesehen, gut! Carmel, die plötzlich verschwunden ist, begegnet dem Leser im Laufe des Buches sympathischer als in der Leseprobe. Während eines Anlasses, den sie zusammen mit ihrer Mutter Beth besucht, steigt Carmel ins Auto ihres vermeintlichen Grossvaters, Dies, weil dieser angibt, dass ihre Mutter Beth einen Unfall hatte und nicht ansprechbar sei. Dazu kommt, dass Carmel ihre Mutter als zu besorgt und bemutternd empfindet.
Die Beschreibung der beiden Protagonistinnen gelingt der Autorin perfekt. Die besonderen Fähigkeiten des Mädchens werden schon früh thematisiert, jedoch erst gegen den Schluss des Buches begreift sie und der Leser, weshalb sie nach Amerika entführt wurde. Die Beschreibung der Sehnsucht, die Carmel nach ihrer Mutter hat, ist berührend und ebenso das Vertrauen, sie ganz bestimmt wieder zu sehen.
Beth lässt nichts unversucht, ihre Tochter zu finden - erfolglos. Sie gibt nicht auf, auch als alle ihr die Hoffnung nehmen, ihre Tochter jemals wieder zu sehen und macht sich auf eigene Faust auf die Suche. Dabei blickt sie auf ihr Leben mit Carmel zurück, immer wieder. Wo habe ich Fehler gemacht, was hätte ich anders, besser machen können im Zusammenleben mit meiner Tochter, aber auch in meiner Ehe, welche in Brüche ging?
Die Spannung, was wirklich mit Carmel geschehen ist, bleibt bis zum Schluss erhalten, auch wenn aus der Perspektive der beiden die Kapitel gegliedert sind. Das Buch liest sich auch entsprechend gut - es ist, wie wenn es zwei Geschichten gäbe, welche am Ende zusammenführen.
Ein Lesegenuss mit Tiefgang, absolut empfehlenswert!