Das Mädchen das rückwärts ging

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marita1899 Avatar

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Die 8-jährige Carmel lebt mit ihrer Mutter Beth, geschieden von Paul, Carmels Vater, in Norfolk, England. Carmel ist ein hochintelligentes, besonderes Mädchen, manchmal wie auf einem anderen Planeten, sagen ihre Lehrer. Carmels Wortschatz ist extrem fortgeschritten, ihre Vorstellungskraft ist erstaunlich, aber sie würde ihren Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre. Aber sie verhält sich oft rätselhaft, wirkt abwesend und verträumt. Ihre Kleidung ein einziges Chaos, aber ganz anders ihr Verstand. Sie wusste, was Menschen empfanden.

Mutter Beth verliert nach der Scheidung ihren Job in dem gemeinsam geführten Geschäft, sucht sich eine neue Arbeit. Vater Paul bekommt das Geschäft, Beth das Haus, damit Carmel am selben Ort bleiben konnte.

Carmel darf mit ihrer Mutter zum Geschichtenfestival mit dem Zug in die Stadt fahren. Auf dem Festival sind Zelte aufgebaut und und Beth hält Carmel ängstlich an der Hand, weil sehr viele Leute unterwegs sind. Prompt verschwindet das Mädchen im dichten Nebel, ist wie vom Erdboden verschluckt. Es gibt keine Hinweise, niemand hat sie gesehen, die Polizei tappt im Dunkeln. Auch die Polizei findet keine Spuren von dem Mädchen im roten Dufflecoat. Zwischen Hoffnung und Ohnmacht sucht Carmels Mutter selbst nach ihr. Sie macht sich die größten Vorwürfe, ob sie Fehler gemacht hat, nicht vorsichtig genug war, ob sie bei der Erziehung versagt hat.

Für Carmel beginnt währenddessen eine lange und ungewöhnliche Reise mit ihrem angeblichen Großvater, seiner Frau Dorothy und deren Zwillingen in einem alten Truck. Ihr Weg führt sie jahrelang in der Welt umher und immer und überall hinterlässt sie Spuren und Nachrichten. Spannend bis zur letzten Zeile erzählen Beth und Carmel im Wechsel diese zutiefst bewegende Geschichte über eine Mutter und ihr verloren gegangenes Kind.

Jahre später, Carmel ist unterdessen selbst eine junge Frau, wendet sich das Blatt zum Guten. Ihre Mutter hat Angst, dass Carmel sie nicht mehr kennt, aber sie braucht sich keine Sorgen zu machen, Carmel weiß sofort, wer sie ist. Da ist dieses berühmte Band, das Mütter und Töchter für immer verbindet, unabhängig davon, wie nach oder Fern sie voreinander sind.

Der Schreibstil des Romans ist gut und flüssig, aber zwischendurch etwas langatmig, eine Erzählung, der es an Spannung und Emotion mangelt.