Kate Hamer: Das Mädchen, das rückwärts ging

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Kate Hamer: Das Mädchen, das rückwärts ging

Das Cover gefällt mir nicht, ich verbinde mit dem abgebildeten Mädchen weder Beth noch Carmel.

Während eines dichten Nebels im englischen Norfolk verschwindet die achtjährige Carmel spurlos, wie vom Erdboden verschluckt. Ihre Mutter, Beth, ist verzweifelt: Sie, seit kurzer Zeit wieder Single, gibt sich selbst die Schuld und wirft sich vor, Hinweise missachtet, Signale übersehen zu haben und auf ihr einiges Kind nicht genug achtgegeben zu haben. Die Polizei steht vor einem Rätsel.
Carmel ist ein ganz besonderes kleines Mädchen: Sensibel und viel reifer als andere Kinder in ihrem Alter, verhält sie sich oft sonderbar, lebt in einer eigenen Welt, ist entrückt.
Ihre Mutter und sie erzählen abwechselnd diese Geschichte.
Beide Handlungsstränge waren für mich interessant zu lesen, denn Frau Hamer verstand es ausgezeichnet, sowohl die beklemmenden Ängste der Mutter als auch die kindliche Naivität Carmels zu schildern. Die Teile um Carmel waren für mich interessanter. Beth schien manchmal geradezu gelähmt. Aus ihrer Sicht gewiss vollkommen nachvollziehbar und somit realistisch, aber halt für den Leser weniger spannend.
Überhaupt fand ich den Spannungsbogen nicht konstant bis hin zum Schluss.
Ich bemerkte, dass meine Gedanken bei fortschreitender Geschichte zunehmend abzuschweifen drohten. Vielleicht wäre eine behutsame Kürzung/Straffung der Geschichte zuträglich gewesen.
Ganz am Ende wiederum ging es mir dann beinahe ein wenig zu rasch.
Trotzdem würde ich ein weiteres Buch von Frau Hamer sehr gern lesen.