Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

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aer1th Avatar

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Ich liebe Fantasy-Bücher und als diese Leseprobe freigeschaltet wurde, da wurde ich natürlich neugierig.

Zunächst fiel mir das schöne, aber doch recht schlicht gestalte Cover des Buches auf. In hellblau, weiß und schwarz gehalten, macht es einen romatisch winterlichen Eindruck.

In Erwartung eines Fantasy-Romans, wie ich sie bisher kennengelernt hatte, fing ich an zu lesen und war zunächst verwundert, als sich keine ganz neue Welt vor mir auftat mit Feen, Magie und mittelalterlich anmutenten Gepflogenheiten. Ich begegnete Menschen, die Wasserkocher und Digitalkameras haben und trotz ihren besonderen Eigenarten wie du und ich wirken. Das machte mich noch neugieriger auf den Inhalt des Buches.

Die ersten paar Seiten hatte ich leichte Schwierigkeiten mit dem Schreibstil von Ali Shaw, da mir seine Sätze zu kurz und abgehakt vorkamen. Doch nach dieser kurzen Eingewöhnungsphase konnte ich mich voll und ganz auf das Buch einlassen. Die Sätze wurden länger und ein schöner Lesefluss entstand.

Ganz zu Beginn treffen wir auf Midas, den männlichen Protagonisten. Midas lebt auf der Insel St. Hauda's Land, ist ein Einschiedler und Eigenbrödler und passionierter Hobbyfotograf. Auf der Suche nach einem perfekten Bild jagt er einem Lichtstrahl hinterher, um diesen einzufangen. Bei dieser Jagd trifft er auf Ida, unsere weibliche Protagonistin. Ida wirkt eigentlich sehr unscheinbar, doch zwei Dinge fallen Midas sofort auf. Ihre Augen und die übergroßen Stiefel, die ihr fast bis zu den Knien reichen. Warum trägt eine so zierliche Frau solche Stiefel? Und warum geht sie so komisch?
Im zweiten Kapitel der Leseprobe erfahren wir, wieso Ida einen ganz speziellen Gang hat und die riesigen Stiefel notwendig sind. Ida beginnt sich von den Füßen aufwärts in Glas zu verwandeln. Um ihre Füße nicht zu zerbrechen, hat sie eine neue, sehr vorsichtige Gangart für sich entwickelt und ihre Füße in diverse Lagen Socken gesteckt und diese noch zusätzlich in den großen Stiefeln gepolstert.

Ida ist nur zu Besuch auf St. Hauda's Land. Es ist ihr zweiter Besuch. Das erste Mal war sie vor einigen Monaten auf der Insel, eigentlich um Urlaub mit ihrem Freund zu machen, doch der hatte sie kurz vorher verlassen und so verbrachte sie ihre Zeit dort alleine.
In dieser Zeit traf sie auf den verschrobenen Inselbewohner Henry Fuwa. Dieser erzählt ihr von Ochsenmotten mit einem Stierkopf und Mottenflügeln, einem Tier, das alles in weiß verwandelt, was es ansieht und einem Sumpf voller gläsener Körper. Ida glaubt ihm nicht und hält ihn für verrückt.
Jetzt einige Monate später ist sie wieder auf St. Hauda's Land und sucht genau diesen verschrobenen und verrückten Mann, denn nun glaubt sie ihm und sieht in Henry ihre einzige Hoffnung nicht gänzlich zu Glas zu werden.

Die Leseprobe macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Gerne würde ich wissen wie sich die Geschichte weiterentwickelt und vor allem wie sie ausgeht.
Eine schöne Geschichte, die prima zur kalten Jahreszeit passt.